WWE Halloween Horror: Die gruseligsten Wrestling-Gimmicks aller Zeiten (3/3)

Schaurige Musik, düstere Gestalten, furchteinflößende Masken, übernatürliche Erscheinungen. Über die Jahre hat uns WWE immer wieder mit gruseligen Wrestling-Gimmicks einen Schauer über den Rücken gejagt.

Passend zum Halloween-Fest blicken wir auf die außergewöhnlichsten Horror-Wrestler der Geschichte zurück. In drei Teilen begeben wir uns auf eine Zeitreise, die euch das Fürchten lehren wird. (Teil 1 findest du hier, Teil 2 findest du hier.)

Der größte Rivale des Undertaker war gleichzeitig sein größer Verbündeter. Halbbruder Kane tauchte im Herbst 1997 auf, um Rache zu nehmen. Angeblich, so berichtete es zumindest der einstige Ziehvater und Zwischendurch-Rivale Paul Bearer, hatte Taker einst das Elternhaus in Brand gesteckt, wobei Kane anscheinend sein Leben lassen musste. Tatsächlich hatte sich Bearer, der richtige Vater des jüngeren Bruders, jahrelang um ihn gekümmert und ihn aufgezogen.

Auch Kane verfügte über besondere Kräfte, wobei vor allem Feuer hier immer wieder eine entscheidende Rolle spielte. Ursprünglich bot das rot-schwarze Outfit nur den Blick auf den linken Arm, der Rest des Körpers inklusive des Gesichts blieb aufgrund der furchtbaren Brandnarben verdeckt. Nun, mit der Zeit wurden die Outfits immer stoffbefreiter, selbst die Maske schrumpfte. Bis Kane im Juni 2003 aufgrund einer Niederlage gegen Triple H gänzlich demaskieren musste. Und siehe da, die Brandnarben waren allesamt nur ein Hirngespinst gewesen.

Wer aber nun dachte, dass Kane am Ende sei, wurde schnell eines Besseren belehrt. Der Dämon präsentierte sich fortan noch sadistischer und durchgeknallter, setzte unter anderem Jim Ross im Brand. Vielleicht sogar der furchteinflößendste Kane aller Zeiten.

Und wenn wir schon dabei sind: 2006 spielte er die Hauptrolle im gelungenen WWE-Horror-Streifen „See No Evil“ und musste sich dafür gar nicht groß umstellen.

Der böse Clown ist nicht zuletzt durch die Neuverfilmung des Stephen-King-Klassikers „Es“ wieder allgegenwärtig. Tatsächlich handelt es sich hierbei um eines der bekanntesten Motive im Horrorbereich in all seinen Ausprägungen, bis heute weit verbreitet. Der Serienmörder John Wayne Gacy, der in seiner Freizeit als Clown namens „Pogo“ auftrat, dürfte dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt haben.

Auch in der World Wrestling Federation gab es einst einen solchen Gruselclown. Nicht etwa in der Attitude-Ära, sondern Anfang der Neunziger. Mit dem Serienmörder aus dem wahren Leben hatte er wenig zu tun (dies „überließ“ man später der gescheiterten Indy-Promotion XPW), mit dem Clown aus „Es“ schon mehr. Wenngleich die Streiche in dieser WWE-Periode doch ziemlich zahm und kindgerecht ausfielen. Es lag an Darsteller Matt Bourne, dass Doink anfangs trotzdem wunderbar funktionierte, wesentlich besser als erwartet.

Letztendlich kam der grünhaarige Clown so gut an, dass man ihm zum Face turnte – und ihm damit alles nahm, was ihn bis dato ausgezeichnet hatte. Als netter Clown von nebenan, der zeitweise auch noch ein bis drei kleine Clowns-Freunde dabeihatte, passte er nun wirklich nicht mehr in die Zeit.

Was sich anfangs zu einem echten Kult-Charakter zu entwickeln schien, endete als lahmer Comedy-Quatsch.

Er brachte es nur auf einen halben Auftritt, zumindest die Vignette bot aber einen kurzen Einblick in den Charakter, den Dustin Rhodes nach seinem Wechsel von der Word Wrestling Federation bei WCW Ende des Jahres 1999 darstellen sollte.

Ein mysteriöses Wesen mit gänzlich weiß geschminktem Gesicht stand vor dem Schlafzimmerfenster eines Kindes, sprach ein paar kryptische Worte und schien es zu beschwören. Nach einem kurzen Blinzeln waren die Augen des Jungen verschwunden, an seine Stelle unendliches Nichts getreten.

Angeblich vom Spielfilm „Dark City“ inspiriert, sollte Seven nur einmal vor Publikum auftreten und sich dabei angewidert vom Gimmick verabschieden. Fortan wolle er lieber als Dustin Rhodes agieren, wie bereits viele Jahre zuvor.

Tatsächlich hatte sich die Turner-Abteilung „Standards and Practices“, die sich um die Inhalte kümmerte und im Fall des Falles eingriff, aber bereits vorab gemeldet und die Idee abgelehnt. Der Blick auf die Vignette, die es noch immer bei YouTube zu sehen gibt, zeigt: wohl die richtige Entscheidung.

Charles Manson, gepaart mit Max Cady aus „Kap der Angst“, der einst schon Waylon Mercy in den Neunzigern inspiriert hatte, und eine Prise Backwood-Horror bildeten den Grundstein für Bray Wyatt. Der Sohn von Irwyn R. Schyster hatte sich das Gimmick selbst ausgedacht, nachdem er in der Rolle von Husky Harris grandios gescheitert war. Zum Glück aus heutiger Sicht. Es war der Winter 2012, als die Wyatt Family, bestehend aus dem Anführer Bray und seinen Schützlingen Harper und Rowan, erstmals bei NXT auftauchte und voll einschlug.

Knapp ein halbes Jahr später fanden sich alle drei zusammen im Hauptkader wieder, wo auf die Sekte eine echte Berg- und Talfahrt wartete. Ein eigentlich frisches Gimmick wirkte schnell schal, die ewig gleichen Promos und kaum nennenswerte Erfolge nahmen der Gruppierung dann doch schneller als erwartet den Wind aus den Segeln. Hinzu kamen mehrere Trennungen und Wiedervereinigungen, ohne sich jemals wirklich vom Fleck zu bewegen. Stets hatte man den Eindruck, dass Bray Wyatt zu deutlich mehr imstande wäre, WWE ihn aber nie wirklich von der Leine lassen wollte.

So ging WWE im Spätsommer 2019 den nächsten Schritt - aus Bray Wyatt wurde der Fiend. Und der Wrestling-Horror lebte wie zu den besten Zeiten des Undertaker neu auf. Mehr zur Laufbahn von Bray Wyatt gibt es hier im separaten Artikel.