WWE Halloween Horror: Die gruseligsten Wrestling-Gimmicks aller Zeiten (2/3)

Feature
Mittwoch, 30 Oktober 2024 um 20:47
wwe halloween horror 2
Schaurige Musik, düstere Gestalten, furchteinflößende Masken, übernatürliche Erscheinungen. Über die Jahre hat uns WWE immer wieder mit gruseligen Wrestling-Gimmicks einen Schauer über den Rücken gejagt.
Passend zum Halloween-Fest blicken wir auf die außergewöhnlichsten Horror-Wrestler der Geschichte zurück. In drei Teilen begeben wir uns auf eine Zeitreise, die euch das Fürchten lehren wird. (Teil 1 findest du hier, Teil 3 findest du hier.)
PAPA SHANGO: DER TOTENHERRSCHER
Papa Shango ist so etwas wie die Trash-Ikone der einstigen World Wrestling Federation. Dabei war der Catcher Anfang des Jahres 1992 mit ziemlich großem Aufwand eingeführt worden.
Basierend auf Baron Samedi, einem der Totenherrscher im haitianischen Voodoo-Kult, der 1973 als Gegenspieler von James Bond im Streifen „Leben und Sterben lassen“ einer breiten Zuschauerschicht präsentiert wurde, sollte auch Charles Wright – der spätere Godfather – Unglück in der Promotion verbreiten.
Optisch war der großgewachsene Voodoo-Wrestler durchaus beeindruckend, nicht zuletzt das zu einem Totenkopf geschminkte Gesicht sollte im Gedächtnis bleiben. Einen weiteren Totenkopf, aus dem Rauch emporstieg, hielt er stets in Händen.
Ähnlich dem Undertaker, konnte auch Papa Shango die Hallenbeleuchtung beeinflussen, zudem malträtierte er seine Gegner durch Beschwörungen. So mancher von ihnen musste sich einfach mal übergeben, dem Ultimate Warrior rann während einer Promo gar dunkler Schleim ins Gesicht. Klingt vielleicht ganz unterhaltsam, wirkte in der Umsetzung aber dann doch recht holprig.
Nach etwas mehr als einem Jahr verschwand der Totenherrscher schließlich wieder in der Versenkung.
Papa Shangos Voodoo-Zauber verunsicherte 1992 das WWE-Personal
Papa Shangos Voodoo-Zauber verunsicherte 1992 das WWE-Personal
GANGREL: BLUTDURSTIG
Dass man im Zuge der Attitude-Ära als Folge des Monday Night War die Grenzen des Sports-Entertainment immer mehr auslotete, muss an dieser Stelle wohl nicht weiter vertieft werden.
Und so war 1998 auch Platz für den ersten Vampir in der WWE-Geschichte, wenngleich stets betont wurde, dass es sich bei Gangrel nicht um einen Blutsauger, sondern lediglich um den Vertreter einer speziellen Subkultur handelte. Blut spielte aber trotzdem eine Rolle, denn zumindest ein Schluck des Lebenssaftes musste vor jedem Match sein.
Wie Papa Shango, basierte auch Gangrel auf einem Charakter, der ursprünglich nichts mit dem Wrestling zu tun hatte. In diesem Fall handelte es sich um einen Charakter aus dem Rollenspiel "Vampire: The Masquerade". Und wie Papa Shango fand sich Gangrel, der als Anführer der Brood immerhin Edge und Christian einführte sowie den Hardy Boyz, nun ja, frisches Leben einhauchte, schnell in der Rolle des Verlierers wieder.
Bedeutsame Siege waren Mangelware. Eigentlich schade, denn der Vampir-Charakter verfügte über Potential – und einen der coolsten Einzüge aller Zeiten.
Gangrel spuckte Blut am laufenden Band
Gangrel spuckte Blut am laufenden Band
KEVIN SULLIVAN: DAS TEUFLISCHE GENIE
Kevin Sullivan zählte zu den kreativsten Köpfen im Sports-Entertainment, fungierte unter anderem mehrmals als Booker bei WCW. Als Aktiver verkörperte in der Turner-Promotion mehrere Gimmicks, war Anführer der Faces of Fear und nicht zuletzt des Dungeon of Doom, der durchaus als Horror-Parodie bezeichnet werden könnte.
Wirklich gruselig präsentierte sich Sullivan indes in den Achtzigerjahren in Florida, als er „satanische Elemente“ in sein Gimmick einfließen ließ und so – trotz einer Körpergröße von nur 1,75 Metern, damals eher ungewöhnlich für einen Top-Heel – als Anführer der Army of Darkness zum größten Bösewicht im Territorium wurde.
Lack und Leder, martialische Gesichtsbemalung, dazu schwarzmagische Beschwörungen und erbarmungslose Schock-Elemente: Kevin Sullivan war der wohl gruseligste Catcher aller Zeiten.
Kevin Sullivan (Mitte) betete den Teufel an
Kevin Sullivan (Mitte) betete den Teufel an
MANKIND: VERLORENE SEELE
Heute kennt man Mick Foley in erster Linie als freundlichen Grüßaugust, der einige Bestseller schrieb und für kurze Zeit seine eigene Reality-Show auf dem WWE Network hatte. Dabei war bereits sein erstes Wrestling-Gimmick ziemlich gruselig: Cactus Jack aus Truth or Consequences in New Mexiko verspürte selten Schmerz und teilte umso lieber aus, setzte dabei seinen Körper als echte Waffe ein.
Mankind, der vor rund 13 Jahren erstmals bei WWE auftauchte, ging dann aber noch mindestens zwei Schritte weiter. Deformiertes Gesicht, geschützt durch eine skurrile Ledermaske, zusammengewachsene Finger, ein fehlendes Ohr, ausgerissene Haare. Zudem verbrachte der Catcher den Großteil seiner Zeit in einem Heizungskeller, sein einziger Freund eine Ratte namens George.
Ein Ausgestoßener, der seinen Frust und die Wut auf die gesamte Welt im Ring kanalisierte. Hatte er seine Kontrahenten mit der Mandible Claw – eine Aktion, bei der die Finger auf die Nerven unter der Zunge drückten und dem Opfer das Bewusstsein raubten – bezwungen, konnten ihn nur sanfte Pianoklänge von weiteren Aktionen abhalten. Ja, und spätestens dann hatte man wieder Mitleid mit dieser verstoßenen Kreatur, die von der Gesellschaft nie eine richtige Chance erhalten würde.
Mit der Zeit entwickelte sich Mankind weiter, vom gutgläubigen Mitglied der Corporation hin zum echten Publikumsliebling und sogar mehrfachen WWE-Champion. Die ursprüngliche Version von Mankind war aber zweifellos eines der schaurigsten Gimmicks aller Zeiten.
Mick Foley jubelt als Mankind in den späten Neunzigern im WWE-Ring
Mick Foley jubelt als Mankind in den späten Neunzigern im WWE-Ring
HORROR-BONUS: HOLLYWOOD IM SEILGEVIERT
Manchmal gingen die Promotions sogar dazu über, richtige Horrorfiguren im Ring zu präsentieren. So trieb jahrelang der an den Charakter aus „Texas Chainsaw Massacre“ angelehnte Leatherface sein Unwesen in Japan, trat dort vornehmlich in Hardcore-Matches in Erscheinung. Unter der Maske steckte niemand Geringerer als Corporal Kirschner, der bei WWE einst die Lücke von Sergeant Slaughter schließen sollte, aber in dieser Rolle ziemlich untergegangen war. Nicht das einzige, aber wohl das erfolgreichste Hollywood-Gimmick im Land der aufgehenden Sonne.
Bei Stampede Wrestling in Kanada versuchte sich in den Achtzigerjahren Karl Moffat als Jason the Terrible, komplett mit Eishockey-Maske und Kettensäge. Auch wenn Letztere eher zu Leatherface gepasst hätte, war die Anspielung auf Jason Voorhees aus der „Freitag der 13.“-Reihe doch augenscheinlich.
Die Mörderpuppe Chucky als Gaststar bei WCW
Die Mörderpuppe Chucky als Gaststar bei WCW
Nicht unerwähnt bleiben soll auch Chucky. Vor 21 Jahren befand sich Rick Steiner inmitten einer Fehde mit seinem Bruder Scott, als seine Auftritte immer wieder von einem mysteriösen Lachen unterbrochen wurden. Durchaus spannend, da konnte man etwas daraus machen. Die Auflösung war dann allerdings ziemlich lahm: Die Lacher gehörten niemand Geringerem als der Mörderpuppe aus der „Child’s Play“-Reihe, die kurzerhand auf der Videoleinwand auftauchte und ein paar Worte an Rick Steiner richtete, größtenteils aber vor allem den neuen Streifen „Bride of Chucky“ bewarb. Einen weiteren Pay-off gab es nicht.
Dafür gab es aber ein Wiedersehen mit Chucky im Jahr 2022. Das USA Network bewarb eine Serie mit der Mörderpuppe - und das führte zu einem Crossover mit NXT.
Zudem brachte Chucky sogar Liv Morgan um:
Wer ist dein Lieblings-Horror-Wrestler der Geschichte? Verrate es uns in den Kommentaren!
Noch mehr Horror-Gimmicks gibt es im ersten und dritten Teil der Serie:
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