Wrestling-Meilenstein! AEW Dynamite überholt WCW Nitro, Tony Khan spricht Klartext

AEW News
Mittwoch, 16 April 2025 um 18:44
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Lange Zeit wurde AEW-Boss Tony Khan von so manchem „alten Hasen“ für sein Booking belächelt. Doch mit AEW Dynamite überholt er nun sogar WCW Monday Nitro.
Im Zuge der Rekordausgabe verriet der Wrestling-Macher jetzt, wie er mit Feedback umgeht und auf wen er wirklich hört.
AEW Dynamite feiert am heutigen Mittwoch (in der Nacht auf Donnerstag ab 2 Uhr, dt. Zeit) einen historischen Moment auf TBS: Mit der 289. Ausgabe überholt die wöchentliche Wrestling-Show den WCW-Klassiker "Monday Nitro" als die am längsten laufende Prime-Time-Wrestling-Show in der Geschichte von Turner Sports.
Die Sonderausgabe „Spring Break Thru“ markiert damit auch einen bedeutenden Meilenstein für AEW-Gründer Tony Khan.

Ein Wrestling-Erfolg, der nicht alle überzeugt

Für Khan bedeutete Dynamite den Einstieg in die Welt des wöchentlichen Wrestling-Fernsehens. Trotz des Erfolgs, zu dem auch ein lukrativer Medienrechte-Deal gehört, sieht er sich seit Beginn immer wieder mit Kritik konfrontiert.
Zu den lautesten Gegnern zählen unter anderem Jim Cornette und der ehemalige WCW-Zampano Eric Bischoff. Letzterer dürfte angesichts des bevorstehenden Rekords besonders schlecht gelaunt sein.
Tony hingegen sieht es indes ganz locker.
„Ich höre mir gerne das Feedback von vielen Leuten aus der Wrestling-Szene an. Vor allem, wenn es konstruktiv ist. Dann kann es wirklich hilfreich sein“, erklärt der AEW-Chef im Interview mit The Takedown.

Was Kritik für AEW-Chef Khan wirklich bedeutet

Anstatt sich der Kritik zu verschließen, sieht Khan sie als Chance zur Weiterentwicklung. Manchmal seien es sogar einfache Fan-Perspektiven, die ihn auf neue Ideen bringen.
„Oft hört man jemanden etwas sagen wie: ‚Warum haben sie das nicht so gemacht?‘ Oder: ‚Anstatt von Punkt A zu Punkt B und dann zu Punkt C zu gehen, hätten sie vielleicht zwischen Punkt A und Punkt B noch etwas einbauen können.‘ Manchmal steckt [in diesen Aussagen] eine gute Idee, die man in Zukunft nutzen kann.“
Besonders bemerkenswert: Khan sieht nicht nur Profis oder Insider als wertvolle Feedbackgeber. Auch Fans, die niemals hinter den Kulissen tätig waren, können seiner Meinung nach entscheidende Impulse liefern.

Wie Fans Einfluss auf Dynamite nehmen

„Ich liebe es wirklich, Feedback von allen möglichen Leuten zu bekommen. Von Personen aus dem Wrestling, von Wrestlern, von Mitarbeitern aus dem Produktionsbereich … und auch von Fans. Ich selbst war nie backstage bei einer Wrestling-Show, bis ich in meinen 30ern war.“
Er sieht Wrestling als eine globale Community, in der jeder auf seine Weise mitreden kann: „Ich empfinde es als großartig, dass es Menschen aus buchstäblich der ganzen Welt gibt – aus Hunderten Ländern – die denselben Sport verfolgen, Ideen austauschen und miteinander darüber sprechen können.“
Mit dieser offenen Haltung will Khan nicht nur die AEW-Shows weiterentwickeln, sondern auch die Leidenschaft für Wrestling auf breiter Ebene fördern.

Was bei AEW Dynamite #289 geplant ist

Die 289. Ausgabe von Dynamite ist dabei nicht nur ein historischer Moment für die Promotion, sondern auch ein Zeichen dafür, wie weit AEW in wenigen Jahren gekommen ist.
„Spring Break Thru“ steigt in der Nacht auf Donnerstag (deutscher Zeit) in Boston. Für die Jubiläumsfolge hat Tony Khan ein starkes Line-up zusammengestellt.
Im Mittelpunkt steht das Owen Hart Foundation Tournament, bei dem gleich drei hochkarätige Matches anstehen:
  • Mercedes Moné trifft in ihrer Heimatstadt auf Athena im Halbfinale des Turniers
  • Will Ospreay bekommt es mit Konosuke Takeshita zu tun
  • "Hangman" Adam Page trifft auf einen Überraschungsgegner
Außerdem auf der Card:
  • Die Death Riders (Jon Moxley, Claudio Castagnoli und Wheeler Yuta) verteidigen die AEW World Trios Tag Team Titles gegen Samoa Joe, HOOK und Katsuyori Shibata
  • Bobby Lashley und Shelton Benjamin setzen ihre AEW World Tag Team Titles gegen The Gates of Agony aufs Spiel

Dynamite vs. Monday Nitro – ein fairer Vergleich?

Am 4. September 1995 startete WCW Monday Nitro auf TNT, live aus der Mall of America in Minnesota. Die Show wurde zum Aushängeschild von WCW und duellierte sich direkt mit dem etablierten Big Player der damaligen WWF: Monday Night Raw.
Ab Juni 1996 dominierte Nitro die Einschaltquoten für sage und schreibe 83 Wochen hintereinander. Ein Rekord, der nicht zuletzt durch die Einführung der nWo-Storyline rund um Hulk Hogan, Scott Hall und Kevin Nash ermöglicht wurde. Diese Phase gilt als Höhepunkt des sogenannten Monday Night War.
AEW Dynamite debütierte am 2. Oktober 2019 auf TNT und wechselte im Januar 2022 zu TBS. Anders als bei WCW handelte es sich bei All Elite Wrestling um eine komplett neue Marke.
Der Kader bestand zu einem großen Teil aus Wrestlern, die nur eingefleischten Fans ein Begriff waren. Und die sich ihr Publikum suchen mussten. Bei der breiten Masse etablierte Namen wie Chris Jericho bildeten eher die Ausnahme.
Chris Jericho und Cody Rhodes prägten die frühe Phase von AEW Dynamite
Chris Jericho und Cody Rhodes prägten die frühe Phase von AEW Dynamite

Unterschiedliche Startpunkte

Ist der Vergleich nun fair? Grundsätzlich ist er natürlich ein wenig krumm. Nitro war Teil einer Ära, in der Wrestling im Mainstream explodierte. Die Show war vor allem in den ersten Jahren Must-See-TV. Doch das ist lange her.
Dynamite hingegen entstand in einer fragmentierten Medienlandschaft mit Streaming-Konkurrenz und veränderten Sehgewohnheiten.
Gerade deshalb ist dieser Meilenstein für AEW aber so bemerkenswert. Tony Khan ist es gelungen, nach Jahrzehnten der (Wrestling-)Tristesse auf TNT/TBS eine ganz neue Marke zu etablieren.
Davon profitieren alle, die in einer Form mit dem Wrestling verbunden sind. Aktive, Verantwortliche, Fans – und sogar die ewigen Nörgler.
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