Undertaker beendet WWE-Karriere: "Kein Verlangen nach einer Rückkehr"

WWE News
Montag, 22 Juni 2020 um 5:11
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Ist es endgültig das Ende einer Ära? In der letzten Folge der Doku-Serie „The Last Ride“ hat WWE-Legende Undertaker erklärt: „Ich habe kein Verlangen mehr in den Ring zu steigen.“

Für die Doku-Serie „The Last Ride“ ist Mark Calaway, den WWE-Fans besser als „The Undertaker“ bekannt, über drei Jahre hinweg von TV-Kameras begleitet worden. Startschuss der Dokumentation war sein Match gegen Roman Reigns bei WrestleMania 33 in Orlando, Florida. Schon damals hatte Calaway sein letztes Match im Sinn. Gegen Hoffnungsträger Roman Reigns wollte er an diesem Abend die symbolische Fackel weiterreichen. Nur war der heute 55-jährige hinterher so unzufrieden mit dem Endergebnis, dass er mit dieser Erinnerung nicht aus seinem Business abtreten wollte.
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WWE-DOKU ZEIGT HÖHEN UND TIEFEN DES UNDERTAKER IN SEINEN LETZTEN WRESTLING-JAHREN

Seitdem folgten mehrere Treffer und weitere Rückschläge, die in der fünfteiligen WWE Network-Serie dokumentiert werden: So persönlich wie in „The Last Ride“ haben WWE-Fans den Undertaker noch nie erlebt. Nachdem fast über drei Jahrzehnte die Zuschauer nur den WWE-Charakter erlebten, lernen sie jetzt die Person hinter der Fernsehfigur kennen – und erleben seinen inneren Kampf mit, den richtigen Moment zum Abtritt aus dem Rampenlicht hinzubekommen.
Die letzte Folge von „Last Ride“, die seit Sonntag auf dem WWE Network zu sehen ist, zeigt Calaway, wie er im vergangenen Sommer nach WWE Extreme Rules seinem Chef Vince McMahon signalisiert, körperlich nicht mehr in der Lage für mehr zu sein.
Es folgen Gespräche und eine Aufforderung von AJ Styles, die den Undertaker dazu bewegen, für ein Match gegen den Phänomenalen bei WrestleMania in diesem Jahr zuzusagen.
Ursprünglich war ein reguläres Match geplant: Taker erhoffte sich, mit einem außergewöhnlichen Talent wie AJ Styles noch eine Performance hinlegen zu können, die eines Retirement-Matches würdig wäre. Die COVID-19-Pandemie machte jedoch den Strich durch die Pläne: Statt eines regulären Matches in einem ausverkauften Stadion in Tampa, wurde kurzerhand das Boneyard-Match filmisch inszeniert.
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BONEYARD MATCH VOM TOD SEINES BRUDERS ÜBERSCHATTET

Am Vorabend zur Aufzeichnung erhielt Calaway einen unerwarteten Anruf seiner Nichte. Sie musste ihren Onkel Mark über den Tod seines Bruders Tim informieren. Tim war am 24. März plötzlich an den Folgen eines Herzinfarkts verstorben.
Die Folge gab Einblicke in die Produktion des Boneyard-Matches: Calaway und das Team waren sehr zufrieden mit dem Endergebnis, auch das Feedback der Fans fiel nahezu komplett positiv aus.
Das letzte Bild, als der Undertaker auf seinem Motorrad den Friedhof verlässt, Flammen emporschlagen und das Undertaker-Symbol zu sehen ist, könnte laut Calaway der gelungene Abschluss für seine aktive Karriere gewesen sein:
„Hatte ich mir das Match ursprünglich so vorgestellt? Absolut nicht!“, erklärt Calaway in „The Last Ride“. „Aber es war verdammt gut. Und ‚verdammt gut‘ hatte ich mir erhofft.“

DIE WWE-LEGENDE HAT KEIN VERLANGEN NACH WEITEREN MATCHES

Neben dem Tod seines Bruders Tim war zur selben Zeit Calaways Ehefrau Michelle McCool mit dem plötzlichen Tod ihres 18-jährigen Neffen konfrontiert worden. Und schon zu Beginn des Jahres hatte das unerwartete Ableben von Kobe Bryant die WWE-Legende zum Nachdenken gebracht: „Das hat mir bewusst gemacht, dass ich Zeit nicht zurückbekomme und es nun soweit ist, in meinem Zuhause präsent zu sein und meinem Privatleben das zu geben, was ich dem Business gegeben habe. Denn du weißt einfach nie, wann deine Nummer aufgerufen wird.“
Calaway sieht seine aktive Zeit als beendet an, redet sich aus dem endgültigen Abschied aber weiter heraus:
„Falls Vince in der Klemme steckt, würde ich dann zurückkommen? Ich denke, das kann nur die Zukunft zeigen. Im Notfall setzt du auf den Undertaker. Das müsste ich dann in Betracht ziehen. Sag niemals nie. Aber … an diesem Punkt in meinem Leben und meiner Karriere, habe ich kein Verlangen, jemals wieder in den Ring zu steigen.“
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Undertaker ergänzte, für ihn gäbe es im Wrestling nichts mehr zu holen. Es sei an der Zeit, dass eine jüngere Generation nun in den Mittelpunkt rücke.
„Dieses Mal reitet der Cowboy wirklich in den Sonnenuntergang.“
Undertaker begann seine WWE-Karriere im November 1990 bei der Survivor Series. In diesem Herbst könnte er mit einem Auftritt bei der Traditionsveranstaltung die drei Jahrzehnte komplettieren und den Schlusspunkt für seinen legendären Charakter finden.
Für den Moment sieht Calaway seine WWE-Laufbahn aber für vollendet an. Den Gedanken trägt er bereits seit Jahren mit sich herum. Bis der nächste Anruf von WWE mit dem Vorschlag für ein weiteres Match kommt. Dieses Mal scheint es der 55-jährige aber wirklich ernst zu meinen.