WWE-Hall-of-Famer JBL trauert um früheren Tag-Team-Partner Black Bart

Wrestling News Worldwide
Freitag, 10 Januar 2025 um 12:40
wwe black bart

Die Wrestling-Szene nimmt Abschied von Richard Harris, der in den frühen Neunzigern für WWE und WCW im Ring stand.

„Ihr kennt ihn vielleicht als Black Bart, aber für mich war er mein Ehemann Ricky. Er hat uns heute Morgen verlassen. Er wurde um 5:26 Uhr für tot erklärt. Jetzt ruht er in Frieden“, schrieb seine Frau Linda am Donnerstag.

Harris, der über 30 Jahre als Pro-Wrestler unterwegs war, kämpfte zuletzt gegen den Krebs. Kurz vor Weihnachten erklärte der 76-Jährige, seine Chemotherapie abgebrochen zu haben.

Black Bart tauchte in den frühen Neunzigern auf Fernsehern in Deutschland auf

Mit Black Bart dürften langjährige deutsche Fans vor allem in den frühen Neunzigerjahren in Kontakt gekommen sein. Im Februar 1990 tauchte Bart erstmals in einer WWE-Sendung („Prime Time Wrestling“) auf, wo er gegen Tito Santana verlor.

Zu diesem Zeitpunkt hatte „Hangman Harris“, wie er sich in den Anfängen seiner Karriere nannte, schon fünfzehn Jahre Wrestling-Erfahrung gesammelt. Gebürtig aus Texarkana (Arkansas), stieg er als Südstaaten-Cowboy in den Ring und machte in vielen regionalen Wrestling-Verbänden Station.

Geschenkter World-Champion-Titel in Texas

Sein wahrscheinlich kuriosester Wrestling-Erfolg: 1986 wurde Black Bart zum World-Heavyweight-Champion, ohne um den Titel angetreten zu sein.

So kam es dazu: Der eigentlich amtierende Champion, Chris Adams, verließ World Class Championship Wrestling wenige Wochen nach seinem Titelgewinn gegen Rick Rude. Prompt wurde Bart als Ersatz-Champion auserkoren.

Den Fernsehzuschauern in Texas teilte man mit, Bart habe den Gürtel in einem Match in Los Angeles gewonnen, tatsächlich fand dieses Aufeinandertreffen aber nie statt.

Black Bart diente dann auch nur als Übergang, um Kevin Von Erich, Sohn des WCCW-Promoters Fritz Von Erich, im Oktober des Jahres zum sechsten Mal zum World-Champion der Promotion zu machen.

WWE-Hall-of-Famer JBL: „Ich liebe dich, großer Bruder“

Bestürzt über den Tod seines Kollegen und Freundes zeigte sich der frühere WWE-Champion John „Bradshaw“ Layfield. Black Bart und er arbeiteten in den frühen Neunzigern in der Global Wrestling Federation in Texas zusammen.

Layfield schrieb: „Black Bart nahm mich unter seine Fittiche und brachte mir bei, wie man ein professioneller Wrestler wird. Wir waren Tag-Champions in Texas, aber wir waren auch einfach nur Kumpel. Wir saßen zusammen in der Umkleidekabine, während Bart in seinen Mülleimer spuckte, und machten ständig Witze über alles. Bart bedeutete die Welt für mich. Ich liebe dich, großer Bruder. RIP“

In der texanischen GWF gewannen Black Bart und JBL (damals noch: Johnny Hawk) 1993 die Tag-Team-Titel. In der Promotion hatte Bart zuvor bereits mit Bill Irwin (The Wild Bunch) und Johnny Mantell (The Rough Riders) bereits das Tag-Team-Gold gehalten.

Bei WWE nur in der Jobberrolle

Als seine Tag-Team-Zeiten bei Global begannen, hatte Black Bart bereits einige Auftritte für die damalige World Wrestling Federation absolviert. Doch bei WWE kam der erfahrene Wrestler nie über die Jobber-Rolle hinaus. Er war also einer von denen, die in kurzen Matches im Fernsehen gegen die echten Stars verloren.

Ganz kurz sah es dann im Sommer 1990 so aus, als könne Black Bart doch noch in eine bedeutendere Rolle schlüpfen, als er selbst eine Handvoll Siege gegen die Jobber-Kollegen einheimste. Das führte ihn zu einer Chance auf die WWF-Tag-Team-Titel - ein Match, das er an der Seite von Mark Ming gegen die damaligen Champions, Demolition, verlor.

1991 schlüpfte Black Bart dann in der WCW in eine ähnliche Rolle. Vor allem Tag-Team-Einsätze am unteren Ende der Card prägten seinen rund achtmonatigen Aufenthalt bei World Championship Wrestling.

Barts Auftritte wurden in den Folgejahren weniger. 2002 entschied er sich zum Rücktritt, kam 2006 aber noch einmal für einige Matches in Texas zurück.

2015 musste sich Harris einer Herzoperation unterziehen. In den vergangenen Jahren kämpfte er dann gegen den Krebs. Sein Tod am Donnerstag kam drei Wochen vor seinem 77. Geburtstag.

Die Wrestling-Szene hat mit Black Bart einen echten Haudegen der alten Schule verloren.

Solche Catcher wie ihn gibt’s heute nicht mehr.

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