WWE: The Rock sorgt für die erste Wrestling-Enttäuschung des Jahres

Meinung
Dienstag, 07 Januar 2025 um 19:09
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WWE ist am Montag mit dem Start bei Netflix in eine neue Ära aufgebrochen.

Doch ausgerechnet Dwayne Johnson sorgte für den größten Dämpfer des Abends.

Von der ersten Sekunde an fiel auf: Dwayne bezeichnet sich nicht länger als „Final Boss“. Er kam als The Rock, ratterte zum Auftakt der Übertragung aus Los Angeles seine langsam ausgeleierten Catchphrases herunter, umgarnte die Verantwortlichen von WWE/TKO und Netflix, um dann - aus dem Nichts - versöhnliche Worte für Cody Rhodes zu finden.

Ganz genau: Der Cody Rhodes, den The Rock im Frühjahr noch blutig geprügelt hatte. Und dem Dwayne auch am Tag nach WrestleMania eine klare Ansage machte und einen Gegenstand in die Hand drückte. Ein Rätsel, das nicht mehr aufgelöst werden sollte.

An dieser Stelle lobte Rock ganz plötzlich Codys Arbeit („Bruder, du hast einen fantastischen Job gemacht!“) und umarmte den WWE-Champion, der aus der ersten Reihe zuschaute, vor seinem Abgang sogar.

Später im Programm kehrte Dwayne noch einmal zurück. Nach Roman Reigns’ Sieg über Solo Sikoa hing er ihm den Ula-Fala-Kranz um den Hals. Sogar The Rock erkannte Reigns als den einzig wahren „Tribal Chief“ an.

Dass der nun vergessene „Final Boss“ derjenige sein könnte, der die samoanische Wrestling-Familie bei WWE anführen will, davon war hier nichts mehr zu spüren. Für Dwayne aber keine große Sache, so hatte er einen Tag zuvor über Social Media verkündet, jetzt als „Samoan High Chief“ in seiner Kultur anerkannt worden zu sein.

Wieder einmal ein typisches Signal von Johnson. Nach dem Motto: Ich stehe über euch allen. Genauso wirkte es, als er sich bei WrestleMania plötzlich als People’s Champion mit einem selbst kreierten Gürtel präsentierte, zu dem angeblich noch Muhammad Ali zu Lebzeiten seinen Segen gegeben hatte. Wer's glaubt.

Was an dieser Stelle auch komplett vergessen schien: Dwaynes 10-Sekunden-Auftritt am Ende von „Badd Blood“ Anfang Oktober, als er in den Entrance-Bereich kam und ein ominöses Handzeichen in die Richtung der einmaligen Tag-Team-Partner Cody Rhodes und Roman Reigns richtete. Ein Follow-Up? Fehlanzeige!

Seit vergangenem April hatten sich Rock-Fans also verschiedene Szenarien für eine Teilnahme an der nächsten WrestleMania ausgemalt. Rock vs. Cody? Rock vs. Roman? Rock vs. Cody vs. Roman?

Aus diesen massiv aufgeblähten Vorstellungen hat Dwayne Johnson zum Jahresauftakt erstmal die Luft rausgelassen. Nach der Netflix-Premiere sprach nun gar nichts mehr für ein weiteres Match mit ihm.

Vor allem: Gäbe es echte WrestleMania-Pläne um The Rock, wäre die erste Stunde der Netflix-Premiere der perfekte Zeitpunkt gewesen, um einen richtungsweisenden Angle zu bringen. Denn so viele Zuschauer wie zum Start auf Netflix wird WWE auf absehbare Zeit nicht mehr erreichen.

Kann es sich Dwayne in den nächsten acht Wochen noch mal anders überlegen? Klar! Und dank seiner noch anhaltenden Strahlkraft würden die WWE-Verantwortlichen gewiss auch kurzfristig die WrestleMania-Card umwerfen.

Vielleicht wäre es aber einfach am besten, wenn The Rock in drei Monaten für einen Abend bei WrestleMania zurückkehrt und dort seine Catchphrases aufsagt. Und gleichzeitig die Bühne den anderen Kollegen überlässt. Denn dann könnte man zumindest sicher sein, dass angedeutete Geschichten auch ordentlich zu Ende erzählt werden.

Soweit die Meinung von Christian Bruns. Er schreibt seit 1996 über Pro-Wrestling. Du bist anderer Ansicht? Dann kannst du dein Feedback gerne in der Kommentarspalte (etwas weiter unten) hinterlassen.

Follow-Up - So hat The Rock auf die Kritik an seinem Raw-Auftritt reagiert:

Hier gibt es den vollständigen Bericht zur Raw-Premiere bei Netflix:

Raw und SmackDown LIVE und in englischer Sprache. Hier kannst du die Show live streamen: Hier findest du das BILDplus-Angebot mit dem Monatsabo für 1,99 Euro (monatlich kündbar) und dem Jahresabo für 19,99 Euro im ersten Jahr.

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