WWE-Legende Undertaker im Ruhestand: Das ist sein neues Leben!

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Freitag, 25 November 2022 um 15:23
wwe undertaker 2022

Undertaker hat vor zwei Jahren mit dem Wrestling Schluss gemacht. Familie, Waffen, Bühnenshows: So sieht das Leben der WWE-Legende heute aus.

Über das Ende seiner einzigartigen WWE-Karriere war so lange spekuliert worden, dass es am Ende doch niemand so recht glauben wollte, als es wirklich soweit war.
Aus heutiger Sicht bleibt der 22.11. in doppelter Hinsicht ein richtungsweisendes Datum für alle Fans: Es war der 22. November 1990, als Brother Love bei der „Survivor Series“ den Undertaker zu WWE brachte. Und wieder am 22. November, allerdings 30 Jahre später, verabschiedete sich der Wrestling-Totengräber (in einer nahezu leeren Arena) von seinem Publikum.
Zwei Jahre sind seit diesem emotionalen Abend im Herbst 2020 bereits wieder vergangen. Und mittlerweile dürfte auch beim hoffnungsvollsten Undertaker-Fanatiker der letzte Funken Hoffnung erloschen sein, dass dieser Rücktritt nur temporär war.
Nüchtern betrachtet war die Entscheidung zum Karriere-Aus längst überfällig. Das zeigte unter anderem die 5-teilige Doku-Reihe „The Last Ride“, die sehr persönliche Einsichten in die letzten aktiven Jahre der WWE-Legende einfing. In dieser Dokumentation erlebten die Zuschauer das innere Ringen Mark Calaways, zwischen Familienleben, seinem körperlichen Verfall und dem weiterhin brennenden Feuer für das Sports-Entertainment den perfekten Zeitsprung für den Absprung zu finden.
The Undertaker - Foto: (c) 2020 WWE. All Rights Reserved.
The Undertaker - Foto: (c) 2020 WWE. All Rights Reserved.

Die Familie rückt in den Mittelpunkt

Was für Undertaker-Fans mit der Ausstrahlung der „List Ride“-Doku etwas völlig Ungewöhnliches war, ist mittlerweile zur Gewohnheit geworden. Der Undertaker ist nach drei Jahrzehnten nicht länger nur eine Kunstfigur. Lange hatte sich Mark Calaway dagegen gestemmt, mit persönlichen Einblicken sein mysteriöses, zeitweise übernatürliches Erscheinungsbild zu verwässern. Doch jetzt steht die Person hinter dem berühmtesten WWE-Gimmick aller Zeiten im Vordergrund.
Der Wandel ist von Calways Ehefrau Michelle McCool begleitet worden. Die ehemalige WWE-Wrestlerin heiratete ihren Totengräber 2010 und hat ihn über ihre Social-Media-Kanäle mittlerweile von einer privaten Seite gezeigt, wie es sich die Fans in der Vergangenheit kaum für möglich halten konnten.
Die wenig überraschende Erkenntnis: Mark Calaway verkörpert vieles, was man sich unter einem echten Texaner vorstellt. Neben Kirche und Familie, trägt der 57-jährige nur zu gern seine Leidenschaft für die Jagd nach außen. Erst kürzlich gewährte er einen Blick in seinen Waffenschrank. Und auf Truthahnjagd geht der Deadman pünktlich zu Thanksgiving auch ganz gern mal mit seiner Armbrust.
Hoffentlich nur nüchtern ist Calaway mit seinen geliebten Schusswaffen unterwegs, wenn er sich ein Glas seines Lieblingsgetränks gönnt – mit Jack Daniels hat der Wrestling-Veteran bereits so manche ausgedehnte Tour in seiner langjährigen Karriere überstanden, wie er mittlerweile einige Male hat durchscheinen lassen.
Der Undertaker ist in seiner Gemeinde in der Kirche engagiert und hat sich – schon längst vor dem Ende seiner aktiven WWE-Laufbahn – im Immobilengeschäft ein weiteres Standbein aufgebaut.

Undertaker und McCool adoptierten einen Sohn

Doch die meiste Zeit widmet Calaway seiner Frau und den Kindern. Auf Michelle McCool wurde die WWE-Legende 2007 während einer Europa-Tour aufmerksam. „Ich fühlte mich von ihrem Wunsch, besser zu werden, und ihrer Arbeitsmoral angezogen“, verriet Calaway in der „Last Ride“-Doku. „Es waren nicht die blauen Augen, die blonden Haare, der tolle Körper. Ich hatte noch nie ein Mädchen gesehen, das so einen Football werfen kann.“
Für beide begann mit der Hochzeit im Sommer 2010 die zweite Ehe. Das erst gemeinsame Kind des Jahres, Kaia Faith, kam 2012 zur Welt. Sie hat die späten Jahre der Karriere ihres Vaters noch miterleben können.
Als der Undertaker im April in die Hall of Fame aufgenommen wurde, zeigte das Paar erstmals ihren Adoptivsohn Kolt, der vor einiger Zeit zur Familie gestoßen ist.
Undertaker mit Familie und Freunden bei der Präsentation seiner Statue / Foto: (c) 2022 WWE. All Rights Reserved.
Undertaker mit Familie und Freunden bei der Präsentation seiner Statue / Foto: (c) 2022 WWE. All Rights Reserved.

WWE hat dem Undertaker eine neue Aufgabe gegeben

Bei WWE hat der Undertaker 2020 zwar den Ring verlassen, nicht aber die große Bühne. Mit seiner Hall-of-Fame-Rede im April präsentierte sich Calaway erstmals gegenüber dem Wrestling-Publikum mit einem Vorgeschmack auf seine eigene „1 Deadman Show“.
Irgendwo zwischen Motivationsredner, Prediger, Stand-Up-Comedian und einfach Wrestling-Geschichtenerzähler, hat der Undertaker seine neue Berufung gefunden. Daraus ist eine von WWE produzierte Bühnenshow entstanden, die seit diesem Sommer am Rande von Premium Live Events aufgeführt wird.
Erstmals im Juli in Nashville beim SummerSlam, reiste der Undertaker für zwei ausverkaufte Shows im September nach Cardiff. Und auch am Vorabend zu den weiteren Großveranstaltungen, wie an diesem Wochenende zur Survivor Series in Boston, können sich die Fans über 90 Minuten in einer überschaubar großen Runde die Storys der Wrestling-Legende anhören.

Der Undertaker bleibt lebendig

Der Inhalt der Show ist so geheim, dass Zuschauer ihre Smartphones vorher abgeben müssen. Wohl auch deshalb, damit keine Mitschnitte im Internet auftauchen und zukünftige Ticket-Verkäufe stabil bleiben.
Die „1 Deadman Show“ ist für den Undertaker eine ideale Möglichkeit, mit dem WWE-Publikum verbunden zu bleiben, ohne weiterhin seine Knochen im Ring herhalten zu müssen. Und gleichzeitig hält WWE eine ihrer berühmtesten Brands in der öffentlichen Wahrnehmung. Für die Zukunft, so die Vorstellung von WWE-CEO Nick Khan, sollen sich noch andere Möglichkeiten ergeben, die Undertaker-Marke immer wieder in Erinnerung zu rufen. Fürs Geschäft hat er längst nicht ausgedient.
Zwei Jahre nach dem Ende der aktiven Karriere führt Mark Calaway jetzt sein bestes Leben als Wrestling-Rentner – und trotzdem ist der Undertaker alles andere als totzukriegen!