Die Wrestling-Promotion hat sich mit sofortiger Wirkung von Kevin Kelly getrennt.
Der 56-jährige fehlte bei der TV-Aufzeichnung am Donnerstag in Duluth (Georgia). Die Spekulationen kochten daraufhin im Kollegenkreis hoch. Am Freitag bestätigte „PWTorch“ Kellys Rauswurf.
Schwurbel-Theorien fanden bei Kollegen keinen Anklang
Der Entscheidung vorausgegangen war eine Nachricht auf der Social-Media-Plattform X. Darin unterstellte Kelly seinem AEW-/ROH-Kollegen Ian Riccaboni, er habe seine Karriere sabotieren wollen.
Kelly auf X: „Wer sich die Mühe macht, meine Sensibilisierung für die weltweiten Schrecken des Kinderhandels absichtlich als eine Verschwörungstheorie darzustellen, von der jeder weiß, dass sie Blödsinn ist, um meiner Karriere und meinem Ansehen in der Branche zu schaden, ist das zumindest eine Verleumdung.“
Der Hintergrund: Kelly fiel in der Vergangenheit damit auf, in den sozialen Medien Verschwörungstheorien der rechtsextremen QAnon-Bewegung zu unterstützen. Riccaboni hielt öffentlich dagegen - und Kelly sprach prompt von Verleumdung.
US-Reporter: "Kevin Kelly nahm seinen Job überhaupt nicht ernst!"
Kevins Gehabe in den sozialen Medien war für die AEW-Verantwortlichen allerdings nicht allein das Problem. Zudem schien Kelly auch nicht in seinem Job überzeugen zu wollen.
Der erfahrene Kommentator war im vergangenen Sommer für die neue Show AEW Collision geholt worden. Doch bereits nach wenigen Monate ersetze Tony Schiavone ihn in der Play-by-Play-Position. Kelly wurde vom Chef-Sprecher zum zweiten Color-Kommentator degradiert. Eine deutliche Reaktion auf seine Arbeitsleistung, die man bestenfalls als Dienst nach Vorschrift bewerten konnte.
US-Wrestling-Journalist David Bixenspan fasste die Entwicklungen um Kelly treffend zusammen: „Letzten Endes wurde Kevin Kelly von AEW gefeuert, weil er seinen Job dort überhaupt nicht ernst nahm, ihn offen mit Verachtung behandelte und auf jeden normalen AEW-Zuschauer wirkte, als hätte er das Produkt nie gesehen. Der Rest war einfach nur das zugrundeliegende Problem, das überkochte.“
Doppelt bitter für Kelly: Er hatte erst Ende 2023, nach fast zehnjähriger Tätigkeit in der Rolle des Chefkommentators, seinen Job bei New Japan Pro-Wrestling aufgegeben. Nun steht Kelly, der zwischen 1996 und 2003 für WWE gearbeitet hat, offenbar gänzlich ohne Job als Wrestling-Kommentator da.
WWE-Hall-of-Famer Jim Ross verlängert bei AEW
Doch es gibt auch positive Entwicklungen, was das AEW-Kommentatorenteam angeht: So hat Jim Ross vor wenigen Tagen sein Engagement bei All Elite Wrestling verlängert.
Der WWE-Hall-of-Famer bestätigte in seinem Podcast „Grilling JR“, für ein weiteres Jahr bei AEW unterschrieben zu haben.
Fortan wird der 72-jährige in erster Linie zu besonderen Anlässen - bei großen Pay-Per-View-Matches - zum Einsatz kommen.
Ross: „Wir haben einen komplett neuen Vertrag geschrieben. Keine Verlängerung. Ein neuer Vertrag. Es war wahrscheinlich die schnellste und einfachste Verhandlung, die ich in meiner 50-jährigen Karriere je geführt habe. Das liegt alles an Tony Khans Engagement für mich als Kommentator. Er war immer ein Fan meiner Arbeit, und das hilft einem, wenn der Chef ein Fan der eigenen Arbeit ist.“
J.R. war zuletzt immer wieder wegen gesundheitlicher Probleme ausgefallen. Kürzlich erklärte er auf Twitter, dass bei ihm an der rechten Hüfte Krebs festgestellt wurde. Im Herbst 2021 war die Kommentatoren-Legende erstmals wegen Hautkrebs behandelt worden.
Am Sonntag kehrte Ross nach längerer Pause bei
„Revolution“ zurück. Den Abschied von Sting, dessen Matches er bereits in den Achtzigern begleiten konnte, wollte Jim laut eigener Aussage auf gar keinen Fall verpassen.