Ex-WWE-Vorstandsvorsitzender Vince McMahon
Ex-WWE-Vorstandsvorsitzender Vince McMahon

WWE hat sich auf die harte Tour von Unternehmensgründer Vince McMahon getrennt. Anschuldigungen einer ehemaligen Mitarbeiterin wegen sexuellen Missbrauchs führten zum erzwungenen Rückzug des 78-Jährigen aus dem Vorstand des Mutterkonzerns TKO. Heute ist McMahon nicht einmal mehr als Besucher in seiner alten Firma willkommen.

Wie tief der Graben zwischen McMahon und TKO mittlerweile ist, machte der frühere WWE-Mitarbeiter Thomas Carlucci im Podcast „The Insiders“ deutlich.

„Er kann nicht einmal mehr das Gebäude betreten“, erklärte Carlucci, der seit Mitte der 1980er-Jahre für rund drei Jahrzehnte bei McMahon unter Vertrag stand.

Carlucci erläuterte zum neuen WWE-Firmengebäude, das erst im Vorjahr in Stamford (US-Bundesstaat Connecticut) bezogen wurde: „Vince wollte immer alles unter einem Dach haben. Wir arbeiteten in zwei unterschiedlichen Gebäuden – in einem waren die Büros, im anderen unsere großen Produktionsstudios. Es war immer Vinces Traum, das zusammenzuführen. Jetzt ist dieser Traum wahr geworden, doch er ist nicht mehr Teil davon.“

McMahon bleibt damit auch das Fitnessstudio im WWE-Komplex verwehrt, das er ursprünglich zusammen mit seinem langjährigen Trainer Michael A. Monteforte selbst entworfen hat.

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Ex-Mitarbeiter kritisiert, dass McMahons Vermächtnis totgeschwiegen wird

Ungeachtet der Anschuldigungen gegenüber des früheren WWE-Machers, äußerte Carlucci seinen Frust darüber, dass McMahon in Paul Heymans Hall-of-Fame-Rede völlig vergessen wurde und sich plötzlich alles um Paul Levesque drehte: „Ich will nichts Negatives über Triple H sagen, er ist ein großartiger Kerl. Aber ohne Vince wären die meisten überhaupt nicht dort und würden das Geld nicht verdienen, das sie heute bekommen.“

Carlucci ließ durchblicken, dass McMahon ungerecht behandelt werde. Man habe ihn noch vor einem Gerichtsprozess als Schuldigen auserkoren. Gleichzeitig vermutete der frühere WWE-Mitarbeiter, dass das Verhältnis innerhalb der McMahon-Familie äußerst belastet sei und Vince ziemlich allein dastehen würde.

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Alle TKO-Aktien verkauft, Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen den WWE-Gründer

McMahon hat mit dem endgültigen Ausscheiden bei WWE mittlerweile sämtliche seiner Aktien zum Verkauf angeboten und damit jeglichen Einfluss auf seine alte Firma verloren. Durch die Verkäufe der TKO-Aktien im großen Stil, mit denen McMahon im vergangenen Herbst begann, hat er rund 1,5 Milliarden US-Dollar erhalten.

Das Geld kommt Vince auch deshalb gelegen, um seine Anwaltskosten im Rechtsstreit mit der Klägerin Janel G. zu decken. Erst vor wenigen Tagen gab die Anwältin der Klägerin bekannt, dass man die Klage auf Bitten der US-Staatsanwaltschaft pausieren würde. Denn auch die US-Behörden untersuchen bereits seit einiger Zeit den Fall um den Ex-WWE-Strippenzieher.

Der frühere WWE-Chef Vince McMahon
Der frühere WWE-Chef Vince McMahon

Unterdessen teilte McMahons Anwältin Jessica Rosenberg gegenüber US-Medien mit, sie sei weiterhin zuversichtlich, die Unschuld ihres Mandanten beweisen zu können.

Rosenberg bezeichnete die Klage der früheren WWE-Mitarbeiterin als „nichts weiter als eine erfundene, rachsüchtige Geschichte einer verärgerten ehemaligen Freundin.“

Laut „Bloomberg“ werde die Klage voraussichtlich ein halbes Jahr ausgesetzt, während die Staatsanwaltschaft weiter ermittelt. McMahon wird diese Angelegenheit also nicht so schnell loswerden können wie zuletzt die Aktien an dem Unternehmen, das er über Jahrzehnte geführt hat.