WWE-Verträge: Nach Becky Lynch weitere Stars vor dem Aus?

Was viele nicht für möglich gehalten haben, ist am 1. Juni eingetreten: Der Vertrag zwischen Becky Lynch und WWE ist an diesem Tag ausgelaufen. Die siebenfache Women’s-Champion ist nun Free Agent und könnte somit auch für einen WWE-Konkurrenten in den Ring steigen.

Es ist allerdings anzunehmen, dass die Verantwortlichen bei WWE nicht mit einem solchen Szenario rechnen. Andernfalls hätte man wohl härter an einem Anschlussvertrag gearbeitet. Oder waren die Vorstellungen für einen neuen Deal doch so unterschiedlich?

Nach elf Jahren bei WWE kann sich Lynch (richtiger Name: Rebecca Quinn) nun erst einmal Zeit für ihre Familie nehmen und über ihre Zukunft nachdenken.

Vor den Schlagzeilen um den Lynch-Vertrag wurde vor wenigen Wochen die Verlängerung mit Drew McIntyre verlautbart. Diese Neuigkeit teilte sogar TKO-Vorstandsmitglied Dwayne „The Rock“ Johnson öffentlichkeitswirksam mit.

Auch Beckys Ehemann Seth Rollins bestätigte kürzlich seinen Verbleib bei WWE.

Damit ist es dem Wrestling-Marktführer auf der Seite der Männer gelungen, die zwei wichtigsten Personalien für 2024 zu klären.

Zwar nicht auf dem Superstar-Level eines Rollins oder McIntyre, hat sich Chad Gable zuletzt bei WWE Raw durchaus einen Namen gemacht. Sein Vertrag endet dieser Tage, gleichzeitig ist bereits ein Titel-Match zwischen ihm und Intercontinental-Champion Sami Zayn für „Clash at the Castle“ angekündigt worden.

Eine gemeinsame Zukunft von Gable und WWE liegt also in der Luft. Und ein Gewinn des Intercontinental-Titels am übernächsten Samstag in Glasgow könnte die Übereinkunft nach außen signalisieren und würde zudem aktuell in die TV-Story um Chad Gable und seine Alpha Academy passen.

Ein deutlicheres Fragezeichen steht hinter dem Namen der Kanadierin Natalya: Ihr WWE-Vertrag endet ebenfalls in den kommenden Wochen, wie der „Wrestling Observer“ vor wenigen Tagen berichtete.

Die 41-Jährige ist eine feste Größe im Frauen-Kader, spielte zuletzt aber nur eine untergeordnete Rolle und wurde deshalb auch bei NXT eingesetzt. Als Lehrmeisterin der neuen Wrestlerinnen-Generation könnte WWE die Tochter von Jim „The Anvil“ Neidhart in Zukunft effektiv platzieren. Doch zwingend gebraucht wird Natalya für den Kader gewiss nicht, was WWE in eine interessante Verhandlungsposition bringt.

Am Montag zitierte Natalya bei Raw die berühmte Catchphrase ihres 1999 verstorbenen Onkels Owen Hart: „Enough is enough and it’s time for a change!“ Damit deutete Nattie nach einer Niederlage gegen Neuling Kiana James einen Charakterwandel an. Oder es wurde offensiv mit den Gerüchten um ihre Zukunft gespielt.

Ein fünfjähriger Vertrag zwischen WWE und Ricochet endet in diesem Sommer, wie kürzlich „Fightful“ anmerkte.

Diese Schlagzeile brachte einen Kommentar von AEW-International-Champion Will Ospreay mit sich. Ospreay und Ricochet kennen sich unter anderem aus ihrer gemeinsamen Zeit bei New Japan Pro Wrestling. Der Brite meinte, er würde sich freuen, wenn Ricochet das „Sports-Entertainment“ verlassen und anderswo zu alter Höchstform auflaufen würde.

Tatsächlich ist Ricochet derzeit einigermaßen prominent bei WWE im Einsatz, neben Raw auch als Speed-Champion im eigenständigen Format auf „X“. Ein gewisses Level hat der 35-Jährige in seiner WWE-Karriere aber nie überschreiten können und soll angeblich auch nicht ganz zufrieden mit seinem Status sein. Ricochets Entscheidung könnte also durchaus interessant werden.

Und schließlich wurde auch bekannt, dass SmackDown -Wrestler Angel nur noch einen gültigen Vertrag bis zum 1. August hat. Der 31-Jährige dürfte vermutlich daran interessiert sein, seine WWE-Zeit darüber hinaus fortzusetzen. Derzeit wird er mit der Legado Del Fantasma regelmäßig in den Fernsehshows eingesetzt und befindet sich in einer soliden Ausgangslage für die Gespräche um seine Zukunft.

Grundsätzlich darf man wohl erwarten, dass alle diese Wrestler auch über 2024 hinaus für WWE aktiv bleiben. Aber vielleicht kommt es doch noch zu Überraschungen – und Ricochet kämpft schon bald bei Dynamite gegen Will Ospreay oder Natalya startet im „Owen Hart Cup“ bei AEW? Solche Wechsel könnten im besten Fall die Wrestling-Szene ein wenig auffrischen.