Del Wilkes, der maskiert als „The Patriot“ unterwegs war, ist mit nur 59 Jahren aus dem Leben geschieden. Der Grund: ein Herzinfarkt!
FOOTBALL WAR WILKES' ERSTE LIEBE
Wilkes ursprünglicher Berufswunsch war der des Profi-Footballers. Als College Footballer stand er im Team der South Carolina Gamecocks. Doch der Sprung in einen Profi-Kader blieb ihm trotz vorheriger Spitzenleistungen verwehrt. Für einen Platz bei den Tampa Bay Buccaneers reichte es 1985 nicht. Ein weiterer Anlauf, 1986 im Kader der Atlanta Falcons zu landen, blieb ebenso erfolglos.
Sein Plan B trotz eines College-Abschlusses in Strafrecht: Wilkes wollte Pro-Wrestling ausprobieren!
10 ERFOLGREICHE JAHRE IM WRESTLING
Als „The Trooper“ stellte er 1988, in seinem ersten Jahr bei der AWA (American Wrestling Association), den Gegnern Strafzettel aus. Im August 1990 gewann er gemeinsam mit D.J. Peterson die Tag-Team-Titel. Bemerkenswert war das deshalb, weil das Team als die letzten Champions der Promotion in die Geschichtsbücher einging. Die AWA musste wegen finanzieller Nöte kurz darauf schließen.
Für Wilkes ging es als „The Patriot“ in der Global Wrestling Federation in Texas weiter. 1991 wurde er hier zum ersten GWF Television Champion - mit einem Turniersieg über Buddy Landel. Nun kamen erstmals deutsche Fans mit dem Patriot in Kontakt: Die Shows von Global, die in den USA von ESPN übertragen wurden, gab es in Deutschland über den Sender „Sportkanal“ zu sehen.
Der Patriot wurde zu einem wichtigen Aushängeschild für die GWF, hielt später auch die North American Championship der Promotion und fehdete mit seinem bösen Ebenbild, dem „Dark Patriot“.
ÜBER JAPAN UND WCW IN DIE WWF
1991 und 1992 absolvierte Wilkes eine Handvoll Auftritte für die World Wrestling Federation, ehe es ihn nach Japan verschlug: Bei All Japan Pro-Wrestling wurde er gemeinsam mit „The Eagle“ (Jackie Fulton) Tag Team Champion.
Seine Erfahrung als Tag-Team-Experte spielte er ab 1994 in der WCW aus. Das patriotische Gimmick übernahm Marcus Bagwell an seiner Seite, gemeinsam begeisterten sie in Deutschland die DSF-Zuschauer als „Stars and Stripes“.
Ab 1995 folgten weitere Jahre in Japan, dann von Sommer 1997 bis ins Frühjahr 1998 ein Aufenthalt in der WWE. In Erinnerung blieb vor allem ein starkes Match mit Bret Hart und seine Auftrittsmusik, die später für Kurt Angle wiederverwendet wurde.
PILLEN-ABHÄNGIGKEIT BRACHTE GEFÄNGNISSTRAFE
Nach der Federation-Zeit ging Wilkes' Wrestling-Karriere langsam zu Ende. Eine Trizepsverletzung war der Auslöser dafür. In den darauffolgenden Jahren wurde sein Missbrauch von Anabolika und Kokain zu einem offenen Thema: Zwischen 1997 und 2002 wurde Wilkes zwanzig Mal verhaftet – weil er sich mit gefälschten Rezepten Schmerzpillen organisierte. Zwischen 2002 und 2003 saß er deshalb eine neunmonatige Haftstrafe ab. Die Zeit hinter Gittern half ihm dabei, von seiner Arzneimittelabhängigkeit loszukommen.
Später schaffte Wilkes den Weg zurück in ein bürgerliches Leben. Er arbeitete als Autohändler in Columbia, South Carolina.
Der Maskenträger in den US-Farben hat für seinen früheren Lebenswandel nun womöglich aber zahlen müssen: Mit nur 59 Jahren ist wieder ein prominenter Wrestler der Neunziger viel zu früh gestorben.
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