Dazu die Zahlen aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht: 2022 setzte die Firma mit 1,29 Milliarden US-Dollar mehr Geld um als jemals zuvor in einem Jahr (2021: 1,09 Milliarden-US-Dollar). Daraus resultierte ein Rekord-Profit mit 193 Millionen US-Dollar.
In den kommenden drei Monaten soll die Entscheidung fallen
Die Ausgangslage ist ideal für den angestrebten Verkauf des Wrestling-Unternehmens, für den Firmengründer Vince McMahon Anfang des Jahres in den Vorstand zurückgekehrt ist.
In einem Interview mit CNBC erklärte WWE-Geschäftsführer Nick Khan nun, eine Transaktion - also der Verkauf - könnte „schnell“ über die Bühne gehen. Khan spricht von einem Zeitrahmen von drei Monaten.
Bisher hieß es von Seiten der WWE-Geschäftsführung, man wolle einen möglichen Verkauf bis zum Sommer abwickeln. Oder, falls ein Verkauf doch nicht zustände käme, in die Verhandlungen um die Neuvergabe der TV-Rechte für Raw und SmackDown gehen. USA Network (Raw) und FOX (SmackDown) halten aktuell die Ausstrahlungsrechte bis Ende September 2024.
Will der aktuelle WWE-Sender nicht zuschlagen?
Im CNBC-Interview ist Nick Khan unterdessen mit einer interessanten Aussage von Moderator David Faber konfrontiert worden. Faber meinte, NBCUniversal sei „zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich“ kein potentieller Käufer für WWE.
Als Partner von WWE seit den Achtzigerjahren und aktueller US-Rechteinhaber (Raw, NXT sowie Premium Live Events), hatten viele Marktbeobachter Comcast (NBCUniversal) als Top-Kandidat für die Transaktion gesehen.
Da CNBC zu NBCUniversal gehört, scheint naheliegend, dass Faber für seine Äußerung eine Quelle im eigenen Haus hat.
Khan wollte das nicht bestätigen. Der WWE-CEO meinte, man sei „optimistisch, dass Comcast eine Chance hat“ und sprach insgesamt von einer positiven Resonanz möglicher Interessenten.
McMahon-Verbleib soll kein Hinderungsgrund sein
Sowohl im Geschäftsbericht am Donnerstag als auch im CNBC-Interview am Freitag ging es um den WWE-Vorstandsvorsitzenden Vince McMahon und die Frage, ob McMahon beim Verkauf auf einem Verbleib im Unternehmen poche werde. Laut eines CNBC-Artikels sei dies ebenfalls ein Thema in frühen Gesprächen mit potentiellen Käufern gewesen.
Khan versicherte, dass es mit McMahon keine Probleme geben werde, sollte sich der richtige Deal anbieten: „Ich glaube wirklich, dass er das Beste für die Aktionäre im Sinn hat.“
Wrestling-Analyst Brandon Thurston äußert unterdessen Zweifel an McMahons Position in dieser Sache und stellte auf Twitter eine passende Gegenfrage: „Wenn Vince McMahon das bestmögliche Geschäft für die Aktionäre über seine eigene zukünftige Rolle bei WWE stellt, warum hat er dann seinen Weg zurück in das Unternehmen erzwungen und damit erst potentiellen Käufern einen Grund zur Vorsicht gegeben?“ Thurston fragt zudem, ob WWE ohne McMahons Rückkehr und die erneute Thematisierung seiner Skandale für potentielle Käufer nicht attraktiver gewesen wäre.
WWE wird sich in den kommenden Wochen und Monaten nun besonders gut nach außen verkaufen wollen, um nicht nur das WrestleMania-Geschäft anzukurbeln, sondern auch ernsthaften Kaufinteressenten zu gefallen.
Bereits in wenigen Wochen könnte die richtungsweisende Entscheidung um die WWE-Zukunft fallen...