Mit emotionalen Worten hat sich Travis Orndorff von seinem Vater Paul verabschiedet. Der WWE Hall of Famer ist nach schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren gestorben.
HOGANS GEGENSPIELER BEI WRESTLEMANIA 1
Orndorff, ein Sohn deutscher Einwanderer, wird für seinen Auftritt am 31. März 1985 unvergessen bleiben: An diesem Tag fand im New Yorker Madison Square Garden erstmals WrestleMania statt. Orndorff und „Rowdy“ Roddy Piper waren bei diesem für die Wrestling-Geschichte richtungsweisenden Event die Gegenspieler von Hulk Hogan und 80er-Popkultur-Ikone Mr. T.
Zu diesem Zeitpunkt war Orndorff bereits in gestandener Wrestling-Profi. Weil es mit der Karriere als NFL-Footballer nicht geklappt hatte, ließ er sich von echten Haudegen wie Jack Brisco und Eddie Graham für das Wrestling ausbilden.
Selbstverliebt und körperlich prächtig definiert, wusste es Orndorff wie kein Zweiter, den Zorn des Publikums auf sich zu ziehen. Das tat er in seinen frühen Jahren für die NWA, Mid-South und später auch Georgia Championship Wrestling.
1983 dann die Unterschrift bei Vince McMahon: Gemeinsam mit „Rowdy“ Roddy Piper sorgte Orndorff für Aufsehen – und wurde vom „Hot Rod“ zu „Mr. Wonderful“ ernannt. Ein Name, den er nie wieder ablegen sollte.
COMEBACK IN DER WCW NACH VERLETZUNGSPAUSE
Gute vier Jahre kämpfte Orndorff für die damalige World Wrestling Federation, musste letztlich aber wegen einer Armverletzung abtreten.
1990 dann das Comeback. Weitere Jahre im Rampenlicht schlossen sich an, unter anderem bei Smoky Mountain Wrestling und in der WCW. Hier kämpfte Orndorff um den TV-Titel und gewann das damals vakante Gold im März 1993. Sein Sommer als Champion endete am 18. August, als Ricky Steamboat ihm den Gürtel abnahm.
Später sahen wir ihn im Team mit Paul Roma als „Pretty Wonderful“. Roma und er konnten 1994 zwei Mal die WCW-Tag-Team-Titel gewinnen, sie fehdeten mit Cactus Jack & Kevin Sullivan sowie dem „Patriot“ & Marcus Bagwell.
Mitte der Neunziger wurde es dann ruhiger um ihn. Bis zur Jahrtausendwende stand Orndorff aber immer mal wieder im Ring.
AUFNAHME IN DIE RUHMESHALLE
Sein Verhältnis mit Gegenspieler Hulk Hogan blieb über die Jahre angespannt. Orndorff war der Ansicht, vom Hulkster aus dem Spotlight gedrängt worden zu sein. Dennoch wurden beide Männer am selben Abend in die Hall of Fame aufgenommen. Die Klasse von 2005 bleibt bis heute unvergessen: neben Hogan und Orndorff wurden damals Roddy Piper, Jimmy Hart oder auch „Cowboy“ Bob Orton aufgenommen.
Zuletzt kämpfte Orndorff mit einer schweren Demenzerkrankung. Er konnte nicht mal mehr seinen eigenen Sohn erkennen.
Doch Travis stand seinem Vater bis zum letzten Tag zur Seite: „Er war ein fantastischer Vater. Er hat mir mehr Liebe gegeben als ich es jemals verdient gehabt hätte. Ich liebe dich, Daddy.“