WWE Ninja Warrior: Kacy Catanzaro im exklusiven Interview

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Mittwoch, 25 Dezember 2019 um 13:23
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Die 29-jährige gehört zu den besten Talente im NXT-Kader: Super-Sportlerin Kacy Catanzaro spricht über ihren Weg ins Sports-Entertainment.

Sie war die erste Frau, die sich für ein Finale der populären TV-Show „American Ninja Warrior“ qualifizieren konnte. Dass Kacy Catanzaro eine fantastische Sportlerin ist, sieht man ihr auf den ersten Blick an. Zu Schulzeiten startete Kacy als Turnerin richtig durch, stand vor knapp zehn Jahren in landesweiten Wettbewerben. Nach ihren Auftritten bei „American Ninja Warrior“ wurde WWE auf sie aufmerksam.
Die 29-jährige trainiert jetzt seit Anfang 2018 bei NXT in Orlando. Wir sahen Kacy Catanzaro unter anderem im Mae Young Classic und im Januar diesen Jahres sogar im Royal Rumble Match. Der Freundin von Raw-Star Ricochet steht ohne Frage eine interessante WWE-Karriere bevor. Power-Wrestling sprach kürzlich mit der Super-Sportlerin.
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„FRÜHER SCHAUTE ICH WWE MIT MEINER SCHWESTER“
Bist du mit dem Wrestling aufgewachsen?
Als ich jünger war, schaute ich Wrestling mit meiner zwei Jahre älteren Schwester. Wir liebten es. Dann war es so Mitte der 2000er, als ich es aus den Augen verlor. Aber eine grundlegende Liebe dafür verschwand nie, auch weil ich damit so viele positive Erinnerungen verband. Als ich wieder dazu fand, fühlte es sich brandneu für mich an. Ich war einfach so lange davon weg gewesen. Und natürlich ist es völlig anders, nun ein Athlet und Superstar zu sein und es auszüben statt als Fan wie früher zuzuschauen. Aber die Fan-Momente sind in meiner Erinnerung geblieben.
Shawn Michaels, The Rock, Stone Cold, Triple H gehörten früher zu meinen Favoriten. Da gab es einige – und mit so vielen von ihnen arbeiten wir heute zusammen. Das macht es natürlich noch mal wieder ganz großartig für mich.
Wer dich nicht aus NXT kennt, mag deinen Auftritt im diesjährigen Royal Rumble in Erinnerung haben. Das muss auch für dich unvergesslich gewesen sein ...
Ich war gerade mal ein Jahr bei NXT zu diesem Zeitpunkt, vorher hatte ich keine Wrestling-Erfahrung gesammelt. Das war also ein unbeschreibliches Erlebnis für mich. Das traf uns wie ein Wirbelwind. Denn wir NXT-Girls haben erst in der Woche vorher erfahren, dass wir im Rumble-Match stehen würden. Dann ging alles ganz schnell. Es war zum einen cool, den Ring mit diesen tollen Frauen teilen zu können.
Auf der anderen Seite konnte ich den Leuten Dinge zeigen, die sie so noch nicht gesehen hatten. Als ich dort auf meinen Händen lief und mich dann aufrecht hinsetzte, bemerkte ich erst, wie die Leute für mich riefen. Ich war noch nie vor so vielen Leuten aufgetreten. Dann kam dieser eine Momente, wo ich bemerkte, dass sie alle für mich jubelten. Und das war echt ein toller Moment.
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„Ninja Warrior“ ist mittlerweile auch in Deutschland eine große Nummer. Du warst in der US-Version der Show damals eine Vorreiterin ...
Ich schaute mir „Ninja Warrior“ schon als Heranwachsende an, als es die Show in Japan gab. Was mich hineinzog war, dass noch keine Frau den Parcours komplett geschafft hatte. Ich wollte die Erste sein, die das hinbekam. Das umzusetzen war natürlich unglaublich. Genauso ist es aber ein tolles Gefühl, Teil der Entwicklung der Frauen hier bei WWE zu sein.
Hat dir die „Ninja Warrior“-Erfahrung bei WWE geholfen – oder war sogar das Gegenteil der Fall?
Es ist lustig: Als ich zu NXT kam und keine Wrestling-Vergangenheit mitbrachte, machte ich das als einen großen Nachteil aus. Ich dachte erst, nicht dazuzugehören oder fremd zu wirken. Würde ich es schaffen können? Eine Weile war ich unsicher. Dann bemerkte ich aber, das zu meinem Vorteil nutzen zu können. Ich habe eine andere Herangehensweise und sehe Dinge aus einer unterschiedlichen Perspektive.
Das war schon bei „Ninja Warrior“ so: Ich wusste, bisher hatte es keine Frau hinbekommen. Sofort wollte ich eine Herangehensweise finden und es umsetzen. Genauso mache ich es jetzt auch hier. Letztlich verfolge ich immer ein Ziel: Ich will die Leute unterhalten. Sie sollen etwas fühlen und sich begeistern lassen.
„ES GIBT NICHTS, WAS SICH MIT WWE VERGLEICHEN LÄSST“
Hat dir die Erfahrung bei „American Ninja Warrior“ irgendwie geholfen, dich im Sports-Entertainment zurechtzufinden?
Ich habe Gymnastik gemacht, schon seit meiner Kindheit und in meiner Zeit am College. Danach kam „American Ninja Warrior“. Ich wusste, dass es hier hart werden würde. Aber ich ging mit der Haltung heran, das als Athletin packen zu können. Ich kann dir eines sagen: Mein erstes Jahr war so hart, körperlich wie mental. So viele Emotionen. Ich musste mich finden und neue Grenzen ausloten. „American Ninja Warrior“ hat mit der Nervosität geholfen. Und auf einer großen Bühne aufzutreten. Davon einmal abgesehen gibt es wirklich nichts, was sich mit WWE vergleichen lässt.
Es ist kein Geheimnis, dass Raw-Superstar Ricochet dein Freund ist. Wie hilft er dir?
Trevor ist genau das Gegenteil von mir. Er steht seit fünfzehn Jahren im Ring, ich bin quasi wie ein Neugeborenes. Es ist toll, wenn er sein Wissen und seine Ratschläge mit mir teilt. Er ist einfach so klug, was das Wrestling angeht. Was seinen Input noch besser macht: Es ist ihm selbst alles so wichtig. Ihm ist wichtig, wie es mit mir weitergeht und wie sich das gesamte Geschäft entwickelt. Dieses Wissen und diese Hilfe jeden Tag um mich zu haben, ist natürlich gigantisch für meine Entwicklung. Ohne ihn wäre ich nicht mal ansatzweise an diesem Punkt, er hilft mir immens.
Als ich mein Match beim Rumble hatte, suchte ich ihn gleich hinterher. Er war so süß in dem Moment, voller Stolz für mich. Er hatte Tränen in den Augen. Er meinte, niemals während seiner eigenen Karriere so nervös gewesen zu sein. Er wusste, wie viel es mir bedeutet. Ihn danach zu sehen und das teilen zu können, war ohne Frage einer der besten Moment für mich bisher hier bei WWE.
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