„Collision“ wird zum Sorgenkind
Denn AEW hat in der dritten Woche mit der neuen Show „Collision“ noch weiter ein Boden verloren. Die Episode aus Kanada, die bereits zwei Tage zuvor aufgezeichnet worden war, kam bei der Ausstrahlung auf dem Sender TNT am Samstag (1.7.) nur auf 452.000 Zuschauer. In der werberelevanten Zielgruppe (18-49) sahen 172.000 Zuschauer zu (Rating: 0,13).
Die Sendung verlor noch einmal 24 Prozent der Zuschauer zur Vorwoche (595.000) und sogar 37 Prozent beim Publikum zwischen 18 und 49 (272.000).
Die Premieren-Ausgabe von „Collision“ hatten am 17. Juni noch 816.000 Personen live gesehen (430.000 zwischen 18-49; Rating: 0,33).
Die dritte Folge erreichte zumindest ein konstantes Publikum zwischen 473.0000 Zuschauer in den ersten fünfzehn Minuten und 430.000 Zuschauer in den letzten fünfzehn Minuten der zweistündigen Übertragung (höchste Reichweite: 486.000 Zuschauer für die ersten 15 Minuten der zweiten Stunde).
Für den neuen Tiefstwert mag es mehrere Gründe geben. Inhaltlich hatte man erstmals bei „Collision“ kein Match von CM Punk zu bieten, zudem wirkte das Gesamtprogramm wenig aufregend. Die Tatsache, dass die Show erst zwei Tage nach ihrer Aufzeichnung lief, wird nicht geholfen haben. Zudem gab es am Samstag mehrstündige Wrestling-Konkurrenz mit einem WWE-PLE, wenngleich die Programme nicht zeitgleich liefen.
Für TNT dürfte „Collision“ auf diesem Quoten-Niveau kein sonderlich attraktiver Inhalt sein. Wie US-Wrestling-Analyst Brandon Thurston mit der nachfolgenden Tabelle zeigt, erreichte TNT über die vergangenen Monate am Samstagabend ähnliche Reichweiten mit alten Spielfilmen - da dürfte es für den Sender wirtschaftlich interessanter sein, Programme aus dem Warner Bros.-Archiv auszustrahlen.
Jetzt kommt es auf die vierte „Collision“-Folge an. An diesem Samstag (8. Juli) läuft die neue AEW-Show wieder live, ohne größere Sport-Konkurrenz und mit dem bisher interessantesten Main Event: CM Punk vs. Samoa Joe im Halbfinale des Owen-Hart-Foundation-Turniers. Unter diesen Voraussetzungen muss unbedingt ein positiver Quoten-Effekt eintreten.
Auch „Dynamite“ enttäuschte am Mittwoch
Generell lief die Woche nach dem „Forbidden Door“-Pay-Per-View für AEW nicht berauschend:
Schon „Dynamite“ am 28. Juni verlor 10 Prozent des Publikums zur Vorwoche und kam nur auf 809.000 Live-Zuschauer bei TBS (18-49: 316.000; Rating: 0,24). Bemerkenswert: Die Folge erreichte die schlechteste Reichweite beim werberelevanten Publikum seit der Ausgabe vom 24. Juni 2020, also drei Jahre zuvor.
Immerhin „Rampage“ am Freitagabend (30. Juni) ließ sich nichts anhaben und kam auf solide 450.000 Zuschauer beim Gesamtpublikum (Höchstwert seit dem 7. April). WWE SmackDown: Bloodline wieder gigantisch!
Womöglich profitierte „Rampage“ Am Freitagabend von einigen WWE-Fans, die nach dem Ende von „SmackDown“ umschalteten.
Denn das finale Segment der Show aus London erreichte auf FOX wieder ein riesiges Publikum: 2,76 Millionen Zuschauer sahen die letzten 15 Minuten der Sendung vom 30. Juni mit dem Auftritt von Roman Reigns und den Usos.
Insgesamt kam „SmackDown“ aus London auf 2,51 Millionen Zuschauer im 2-Stunden-Schnitt (18-49: 897.000; Rating: 0,69). Das war die dritthöchste Zuschauerzahl für „SmackDown“ in diesem Jahr. Die Tatsache, dass die Sendung fünf Stunden zeitversetzt in den USA zur Live-Ausstrahlung in England lief, machte also keinen Unterschied.
WWE „NXT“ kam am 27. Juni auf 622.000 Zuschauer (18-49: 220.000; Rating: 0,17). Die Show verlor 20 Prozent zur Vorwoche. Die Erklärung: Am 20. Juni hatte Seth Rollins mit seinem World-Title-Match gegen Bron Breakker für einen massiven Quotenschub gesorgt, NXT schoss auf die höchste Reichweite seit zwei Jahren.
WWE „Raw“ am 26. Juni erreichte 1,97 Millionen Zuschauer im Schnitt über die drei Sendestunden (18-49: 791.000 - die höchste Reichweite in der werberelevanten Zielgruppe seit der Ausgabe nach WrestleMania am 3. April). Die traumhaften Einschaltquoten kommen für WWE gerade zur richtigen Zeit, wo hinter den Kulissen um die Senderechte für „Raw“ und „SmackDown“ ab Herbst 2024 verhandelt wird.