All Elite Wrestling hat am Samstagabend mitgeteilt, dass der Anstellungsvertrag zwischen AEW und Phillip Brooks (CM Punk) mit sofortiger Wirkung gekündigt worden ist.
Der Rauswurf ist das Resultat einer einwöchigen internen Untersuchung nach einem Vorfall bei „AEW All In: London“ am vergangenen Sonntag (27. August). Wie es heißt, habe das Untersuchungskomitee zusätzliche Rechtsberatung eingeholt. Die einstimmige Empfehlung an Khan sei gewesen, CM Punk zu entlassen.
Was ist in London vorgefallen?
Beim nicht näher beschriebenen Vorfall in London geht es um eine körperliche Auseinandersetzung zwischen Brooks und seinem Wrestling-Kollegen Jack Perry.
Perry hatte in einem vorangegangenen Match gegen HOOK in der Pre-Show zu „All In“ eine Anspielung auf das Verwenden von echtem Glas gebracht. Vor einigen Wochen soll es zu diesem Thema zwischen Brooks und Perry eine Meinungsverschiedenheit gegeben haben.
In London sprach Perry Worte in die Kamera, die an Punk gerichtet waren: „Real glass. Go cry me a river!“ (Zu deutsch: „Echtes Glas. Heul doch!“).
Punk soll Perry kurz darauf im Backstage-Bereich konfrontiert haben. Diese Begegnung sei in eine körperlicher Auseinandersetzung gemündet, wie verschiedene US-Medien berichteten.
Von welcher Seite diese körperliche Auseinandersetzung losgetreten wurde, blieb nach unterschiedlichen Schilderungen zunächst unklar.
Auch soll es in diesem Zusammenhang zu einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen Punk und AEW-Chef Tony Khan gekommen sein.
Nach dem Vorfall mit Perry betritt CM Punk ein Match bei
„All Out“, das er gegen Samoa Joe gewann.
Beide Wrestler, CM Punk als auch Jack Perry, wurden mit sofortiger Wirkung suspendiert.
Sechs Tage nach dem Vorfall nun der Hammer: AEW wird nicht länger mit Phil Brooks zusammenarbeiten.
Noch unklar bleibt, ob der Vorfall Konsequenzen für Perrys Zukunft hat.
Bei "Double or Nothing 2022" war die Welt noch in Ordnung: CM Punk als AEW-Champion
Statement von AEW-Chef Tony Khan:
„Phil hat bei AEW eine wichtige Rolle gespielt, und ich danke ihm für seinen Beitrag. Die Beendigung seiner AEW-Verträge war letztlich meine Entscheidung, und nur meine. Natürlich wünschte ich, ich müsste diese Nachricht nicht überbringen, was für viele unserer Fans eine Enttäuschung sein mag.
Dennoch treffe ich diese Entscheidung im besten Interesse der vielen großartigen Menschen, die AEW jede Woche möglich machen - unsere Talente, Mitarbeiter, Veranstaltungsortbetreiber und andere, deren Bemühungen unbesungen, aber unerlässlich sind, um unsere großartigen Shows im Fernsehen und in Arenen und Stadien auf der ganzen Welt zu präsentieren.“
Punks AEW-Rückkehr ging gerade einmal zwei Monate gut
Der Backstage-Eklat zwischen Perry und Brooks ereignete fast genau ein Jahr nach der Backstage-Schlägerei bei „All Out 2022“ in Chicago. Damals war Brooks mit Nick und Matt Jackson sowie Kenny Omega aneinandergeraten.
Brooks war erst im Juni 2023, zum Start der neuen Show „Collision“, zu AEW zurückgekehrt. Sein neuester Anlauf dauerte also gerade einmal rund zwei Monate, bevor es nun zum neuesten Vorfall kam, der die Vertragsauflösung zur Folge hat.
Ursprünglich hatte Tony Khan den früheren WWE-Champion im Sommer 2021 verpflichtet, sein Debüt feierte CM Punk
bei "Rampage" am 20. August 2021.Hat CM Punk jetzt noch eine Zukunft im Wrestling? / Screenshot: (c) AEW
Was bringt die Zukunft für CM Punk?
AEW führt in der eigenen Stellungnahme auf, die Vertragsauflösung sei aus triftigen Gründen („with cause“ so die juristische Formulierung im Statement) erfolgt. Rechtlich wird man sich darauf berufen, dass Brooks mit dem Vorfall in London seinen Vertrag gebrochen hat. Da es hierbei allerdings um viele Millionen US-Dollar geht, dürfte es niemanden überraschen, falls aus der Kündigung nun ein Rechtsstreit zwischen Brooks und AEW erwächst.
Sollten an Punks Ausscheiden bei AEW keine weitere Einschränkungen wie eine Nicht-Antrittsklausel gebunden sein, könnte der 44-jährige durch die Kündigung sogleich bei einer anderen Wrestling-Promotion anheuern. Die spannende Frage: Wird WWE Interesse haben, CM Punk noch einmal in die eigenen Reihen zu holen?
Für AEW ist der plötzliche Wegfall von CM Punk ein herber Schlag. Die neue TV-Sendung „Collision“ sollte um ihn herum aufgebaut werden. Punk hatte auf die ersten zehn Episoden deutlichen Einfluss genommen. Das betraf nicht nur seine eigenen Segmente, sondern das gesamte Produkt. Die Sendung hatte sich in der Präsentation auffällig von „Dynamite“ abgehoben. Mit dem Ausscheiden Punks hat „Collision“ das deutlichste Alleinstellungsmerkmal verloren.
Der 2. September wird ohne Frage als wegweisender Tag in die Geschichte von All Elite Wrestling eingehen.