AEW Dynamite: Vorwürfe an CM Punk, Steel-Cage-Spektakel

AEW Dynamite
Freitag, 27 Mai 2022 um 16:57
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Bei AEW Dynamite fielen die letzten Entscheidungen vor "Double or Nothing". Wardlow musste einen beinahe unmöglichen Sieg im Stahlkäfig erringen. Zwischen Champion "Hangman" Adam Page und CM Punk wurde es persönlich. Unser Event-Bericht direkt aus Las Vegas!

AEW Dynamite - 25. Mai 2002 - Las Vegas, Nevada

Auf den Tag genau drei Jahre nach dem Premieren-Event von AEW, kam die letzte „Dynamite“-Ausgabe wieder aus Las Vegas.

WARDLOW KRIEGT SEIN MATCH

(1) Wardlow bes. Shawn Spears im Steel Cage und sichert sich damit das Match gegen MJF bei „Double Or Nothing“
Eine wichtige Entscheidung hat diese Ausgabe von „Dynamite“ gleich mal eröffnet. Wardlow musste den Sieg über Shawn Spears erringen, um endlich das Match gegen seinen Noch-Chef MJF zu erhalten.
Ausgerechnet dieser MJF leitete das Match als Ringrichter. Wie sollte Wardlow da überhaupt eine Chance haben?
MJF tat entsprechend alles dafür, um Shawn Spears zum Gewinner zu machen. Wardlow wurde, wie zuletzt immer, in Handschellen an den Ring geführt. MJF fand erst einmal nicht die Schlüssel zu den Handschellen. Ein Zufall? Ganz sicher nicht. Denn Shawn Spears nutzte das gleich einmal für seinen ersten Angriff auf Wardlow.
Wardlow übernahm aber selbst mit den Handschellen das Kommando gegen Spears. MJF versuchte die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, indem er Wardlow sogar anspuckte. Das machte Wardlow nur noch wütender. Er riss seine Hände aus den Handschellen heraus und ging dann erst so richtig auf Spears los.
Wardlow brachte eine Senton, bereitete sich dann für die Powerbomb Symphony vor. Da war MJF zur Stelle, der Wardlow einen Tiefschlag verabreichte. Spears ließ den C4 folgen. MJF zählte jetzt ganz rasch einen Pin, aber Wardlow kickte dennoch rechtzeitig aus.
Spears verließ jetzt den Ring, um sich einen Stuhl zu holen. MJF wollte Wardlow für einen Treffer parat halten. Doch Wardlow wich aus, stattdessen bekam Friedman den Stuhl auf den Schädel!
Jetzt zog Wardlow die Träger seines Kampfanzugs runter! Das Signal für die Powerbomb Symphony, die auch tatsächlich folgte.
Ringrichter MJF war immer noch ausgeschaltet. Deshalb eilte Ersatzmann Bryce Remsburg als Vertretung heran. Wardlow feuerte Spears mit einer Powerbomb auf den in den Ring gebrachten Stuhl. Der Hüne setzte das Cover an. Remsburg zählte durch – und Wardlow stand als Sieger fest. Damit war das Match gegen Friedman bei „Double or Nothing“ tatsächlich also sicher.
Sogleich eilten zahlreiche Security-Mitarbeiter in den Ring. Sie alle gingen auf Wardlow los. Doch Wardlow wusste sich zur Wehr setzen. Körper flogen durch die Luft. Den absurdesten Bump nahm ein schmächtiger Mitarbeiter des Sicherheitsteams, der per Powerbomb gegen die Käfigwand gefeuert wurde und dann zwischen Käfig und Ringrand auf den Hallenboden versank. Wardlow kletterte den Käfig hinauf und feierte den Sieg in einem grandiosen Spektakel, der diese Show unterhaltsam eröffnete.
*** Die Jericho Appreciation Society lungerte im Backstage-Bereich herum. Dort warf Chris Jericho plötzlich einen Feuerball in das Gesicht eines Unschuldigen, nur weil der Bub ein Jon-Moxley-Fanshirt trug. Warum tat Jericho das? Weil er sich für einen Zauberer hält!

JETZT WIRD’S PERSÖNLICH!

Für ein bemerkenswertes Segment sorgten AEW-Champion „Hangman“ Adam Page und CM Punk. Beide lieferten sich ein Duell der Worte, das zeitweise sehr persönlich wurde.
Der Champion stellte fest: „Es gibt keine Möglichkeit für dich, mir den Titel wegzunehmen!“ Punk pochte weiter auf seinen Standpunkt aus den vergangenen Wochen. Page würde es immer auf eine persönliche Ebene tragen, für ihn sei es lediglich Business.
Page brachte eine Anspielung auf Punks Verhalten hinter den Kulissen, das nicht zu dem passen würde, wie er sich vor den Kameras gibt: „Dein Verhalten, wenn die Kamera nicht mehr läuft, macht dich zu einem Champion.“ Und so würde sich Punk nicht geben.
Punk pochte darauf, den Weg für Leute wie Page geebnet zu haben. Er werde am Sonntag Pages Hand schütteln und es auch schon jetzt tun. Stattdessen schubsten sich beide Männer und Punk ging zu Boden.
*** In einem Video ging es um das bevorstehende Match zwischen TBS-Champion Jade Cargill und Anna Jay. Cargill erwähnte, Jay in der Vergangenheit bereits besiegt zu haben. Anna hielt dagegen, sie habe in der Zwischenzeit mit den erfahrenen Leuten bei AEW gearbeitet. Nun rechnete sie sich deutlich höhere Siegchancen beim Pay-Per-View am Sonntag aus.

CHAOS UND VORGESCHMACK AUF SONNTAG

(2) Jon Moxley & Eddie Kingston bes. Private Party (Marq Quen & Isiah Kassidy); Moxley holte den Sieg mit dem Paradigm Shift
Die alten Freunde Mox und Kingston legten feurig los und dominierten in der frühen Phase. Private Party kamen mit ihren waghalsigen Aktionen zurück. Quen landete mit einer Shooting Star Press für einen Near-Fall. Den Silly String verhinderte Kingston mit seiner Backfist. Moxley legte los, brachte Treffer an und entschied das Match mit dem Paradigm Shift.
Hinterher sorgte die Jericho Appreciation Society für Ärger. Mox und Kingston erhielten aber Unterstützung durch Santana, Ortiz und Bryan Danielson. Ein wilder Brawl entbrannte, ein Vorgeschmack für Sonntag!

NEW-JAPAN-STARS UNTERBRECHEN TITEL-MATCH

(3) ROH World Tag Team Champions FTR (Cash Wheeler & Dax Harwood) vs. Roppongi Vice (Rocky Romero & Trent Beretta) endete mit einem No Contest
Caprice Coleman von Ring of Honor brachte mit seiner Anwesenheit im Kommentar ein wenig ROH-Feeling. Dieses Tag-Team-Match verlief durchaus ansehnlich. Roppongi Vice schnupperten an den Tag-Team-Titeln. Der Strong Zero brachte ihnen einen knappen Near-Fall.
An dieser Stelle gab es dann aber eine faustdicke Überraschung: Jeff Cobb und der Great-O-Khan (Teil der New-Japan-Fraktion „United Empire“ um Will Ospreay) griffen in das Match ein. Beide Teams wurden angegriffen, ein No Contest ausgerufen. Cobb brachte seine Tour of the Islands. Dax wurde durch einen Tisch befördert. Das war ein äußerst seltenes Non-Finish in einem Match bei „Dynamite“.
*** Die Hardy-Boyz meldeten sich vor dem Match mit den Young Bucks zu Wort. Sie sprachen über die frühen Parallelen beider Teams. Allerdings hätten die Bucks nicht die Durchsetzungskraft von Matt und Jeff, sie seien lediglich Hardy-Cosplayer. Jeff meinte, man werde die Young Bucks als Sprungbrett für ein zukünftiges AEW-Tag-Team-Titel-Match nutzen.

SPEKTAKULÄRER 3-WAY ALS PAY-PER-VIEW-HEISSMACHER

(4) Swerve Strickland bes. Jungle Boy sowie Ricky Starks; Strickland pinnte Starks per Swerve Stomp
Am Sonntag werden diese drei Männer mit ihren jeweiligen Partnern um die AEW-Tag-Team-Titel vom Jurassic Express antreten. Dieses Match war mehr als ein Vorgeschmack auf das, was bei „Double or Nothing“ zu erwarten ist. Mit anderen Worten: ein richtig starker 3-Way.
In der heißen Phase brachte Ricky Starks nach einem Augenkratzer den Roshambo gegen Strickland. Jungle Boy konnte Starks jetzt aber in seine Snare Trap gefangen nehmen. Swerve beendete die Aktionen schließlich mit einem Kick. Jetzt folgte Strickland mit dem Swerve Stomp und holte gegen Starks den Sieg.
Nach dem Match wurden Swerve und Jungle Boy von Starks‘ Tag-Team-Partner Powerhouse Hobbs angegriffen. Luchasaurus erschien zur Rettung, gefolgt von Keith Lee. Keith beeindruckte zum Ende dieses Segments mit einem Sprung über die Seile auf Hobbs und Luchasaurus.
*** Dan Lambert kündigte die Präsentation eines neuen TNT-Champion-Titelgürtels für „Rampage“ an. Nachdem Sammy Guevara sich an dem bisherigen Gürtel ausgelassen hatte, werde Scorpio Sky nun ein noch schöneres Modell überreicht bekommen.
*** Thunder Rosa versprach, am Sonntag die Kriegsbemalung auftragen zu wollen. Sie sei dankbar, die Titelträgerin zu sein. Serena Deeb, ihre kommende Gegnerin, wäre in ihren Augen hingegen keine Championesse. Sie würde sich lediglich beschweren und mit dem Finger auf andere zeigen. Am Sonntag werde Serena Deeb eine Lehrstunde in Sachen Respekt erhalten.
*** Red Velvet ärgerte sich über ihr Ausscheiden im Owen-Hart-Turnier. Sie bot Ruby Soho Informationen an, wie sie Kris Statlander am besten besiegen könne. Doch Soho verzichtete auf diese Informationen, da sie es mit einer ganz neuen Statlander aufnehmen müsse.

DIE ZAHNÄRZTIN ZIEHT INS FINALE EIN

(5) Dr. Britt Baker bes. Toni Storm im ersten Halbfinale des AEW-Owen-Hart-Foundation-Turniers der Frauen per Einroller und einem Griff an die Ringseile
Nach einem gemächlichen Start im Ring, folgte ein Brawl außerhalb des Seilgevierts. Storm landete mit dem Gesicht voran auf der Ringtreppe. Später gelang ihr im Ring dann ein Comeback – mit ihrem DDT, gefolgt von der Hip Attack. Storm arbeitete sich in Richtung ihres Storm Zero, aber Dr. Britt setzte einen Konter.
Jetzt erschien Jamie Hayter in der Halle. Das schien Dr. Britt nicht zuzusagen. Storm nutzte die Verwirrung für einen Einroller zum 2-Count. Beide Frauen brachten weitere große Aktionen ins Ziel. Schließlich kletterte Hayter auf den Ringrand, wurde aber von Storm auf den Boden befördert. Jetzt war Baker zur Stelle, rollte Toni ein und griff zum erfolgreichen 3-Count an die Seile. Dr. Britt war also mit einem fiesen Trick ins Finale vorgerückt.

GEGNER FÜR ADAM COLE WIRD IM MAIN EVENT ERMITTELT

(6) Samoa Joe bes. Kyle O’Reilly im zweiten Halbfinale des Owen-Hart-Foundation-Turniers der Männer durch Aufgabe per Rear-Naked-Choke
Das Finale bot Wrestling auf die harte Tour. Beide Männer schenkten sich vor dem möglichen Einzug ins Turnierfinale nichts. O’Reilly kam in die beste Position, dieses Match zu gewinnen, als er Joe in einen Fujiwara Armbar nehmen konnte. Doch Joe befreite sich aus dem gefährlichen Griff.
Jetzt teilten beide Männer Strikes aus. Joe brachte einen Enzuigiri. O’Reilly schlug mit einem Soccer Kick ein. Weitere Konter folgten, bis Joe einen Rear-Naked Choke anbringen konnte. Kyle wollte sich befreien und wieder einen Armbar gegen Joes verletzten Arm anbringen. Aber Joe ließ sich nicht beirren, zog die Aktion durch und holte den Sieg.
Samoe Joe stand damit als zweiter Finalist für das Owen-Hart-Turnier fest. Sein kommender Gegner am Sonntag, Adam Cole, trat zum Ende der Übertragung auf die Stage. Blicke wurden ausgetauscht!

SO GEHT ES BEI RAMPAGE WEITER

Vor „AEW Double or Nothing“ am Sonntag steht natürlich am Freitag noch „Rampage“ auf dem Programm, das ebenfalls aus Las Vegas (Nevada) live übertragen wird. Im zweiten Halbfinale des Owen-Hart-Foundation-Turniers trifft Kris Statlander hier auf Ruby Soho.
Wir werden außerdem ein Match mit den Young Bucks erleben. Darüber hinaus verspricht die Ansetzung zwischen Bryan Danielson und Matt Sydal ein technischer Leckerbissen zu werden.

DAS ZUSCHAUERINTERESSE

Diese AEW Dynamite-Episode erreicht bei der Live-Ausstrahlung auf TBS in den USA über die zwei Sendestunden im Schnitt 929.000 Zuschauer. In den ersten 15 Minuten waren zum Cage-Match die meisten Zuschauer vor dem Bildschirm: 1,126 Mio. waren dabei, dann fiel das Interesse über die kommenden Viertelstunden der ersten Sendestunde sukzessiv (1,051 Mio., 1,000 Mio. und 876.000 Zuschauer bis 21 Uhr). In der zweiten Stunde stabilisierte sich das Interesse um die 850.000 für die kommenden vier Viertelstunden-Segmente der zweiten Stunde. Mit dem Main Event am Ende legte die Show noch einmal 5 Prozent zu, ansonsten sank das Interesse kontinuierlich.