Rund 13.000 Zuschauer im gigantischen Tennis-Stadion erlebten in der ersten Runde des "AEW Grand Slam" (bei "Rampage" geht's in die Verlängerung!) eine prominente Debütantin: Saraya (ehemals Paige bei WWE) ließ sich blicken und wird jetzt bei All Elite mitmischen.
Neue World Champions gab es derweil in doppelter Ausführung. Im Opener mit Chris Jericho als ROH-Weltmeister, im Main Event mit Jon Moxley als AEW-Weltmeister.
Doch der Reihenfolge nach:
JERICHO TRITT TIEF UND WIRD ROH-CHAMPION
(1) Chris Jericho bes. ROH World Champion Claudio Castagnoli nach einem Tritt zwischen die Beine und dem Judas Effect zum Titelwechsel
Der „Code of Honor“ wurde zu Beginn eingehalten: Chris Jericho gab dem ROH-Champion die Hand. Wie ein ordentlicher Sportsmann. Doch schon bald versuchte Jericho seine miesen Tricks. Er versteckte sich hinter dem anwesenden ROH-Urvater Cary Silkin, um Castagnoli zu irritieren und dann einen Cheap Shot ins Ziel zu bringen.
Jericho brachte später einen Back Suplex gegen Claudio vom Ringrand auf den Hallenboden. Beide schafften es in letzter Sekunde, beim 10-Count zurück in den Ring zu gelangen.
Beide Männer kämpften sich auf die Seile. Claudio wollte von oben die Ricola Bomb bringen. Jericho konterte im letzten Moment mit einer Hurricanrana.
Castagnoli verhinderte den Codebreaker und brachte den European Uppercut. Die BCC-Ellbogen folgten. Dann ein Stomp auf den Oberkörper des Herausforderers. Und schon landete Jericho im Sharpshooter, aus dem er sich aber befreien konnte.
Double C verhinderte einen Tritt, den Jericho zwischen seine Beine platzieren wollte. Eine Ricola Bomb brachte im Anschluss keine Entscheidung.
Als Claudio aus den Seilen angesprungen kam, konterte Jericho mit einem Codebreaker. Jetzt folgten die Walls of Jericho. Der Schweizer fand den Ausweg und brachte den Cesaro Swing mit rund 20 Umdrehungen. Jericho wurde im Anschluss mit dem Slingshot in die Ringecke befördert, dann stolperte er in den European Uppercut zu einem Near-Fall.
Jericho griff zu seinem Baseball-Schläger. Castagnoli hinderte Jericho daran, mit dem Baseball-Schläger zuzuschlagen. Chaos entstand, Claudio kollidierte beinahe mit der Ringrichterin Aubrey Edwards. Jericho nutzte die Verwirrung, um Castagnoli zwischen die Beine zu treten. Der Judas Effect folgte zum 1…2…3 – und Chris Jericho wurde erstmals in seiner Karriere ROH World Champion!
Die Jericho Appreciation Society erschien versammelt, um Jericho zu gratulieren. Nur ROH-Pure-Champion Daniel Garcia schien wenig Interesse daran zu haben, diesen schmutzigen Sieg Jerichos zu würdigen.
THE ACCLAIMED WERDEN TAG-TEAM-CHAMPIONS!
(2) The Acclaimed (Max Caster & Anthony Bowens) bes. AEW World Tag Team Champions „Swerve“ Strickland & Keith Lee; Caster pinnte Strickland nach dem Mic Drop
Diese Paarung hatte es bereits vor einigen Wochen bei „All Out“ gegeben und war dort zum heimlichen Showstealer geworden. Dafür sorgten unter anderem die hörenswerten „Scissor“-Gesänge der Fans in Chicago, an die hier in New York nahtlos angeknüpft wurde.
Heute durften The Acclaimed wieder vom Titel träumen. Nach einem Brainbuster von Caster gegen Keith, legte auch Anthony Bowens gegen beide Champions los. Swerve nahm Bowens mit schnellen Kicks allerdings den Wind aus den Segeln.
Bowens verhinderte den Einschlag des Swerve Stomp, schlug Strickland mit einer Bucklebomb in die Flucht, kassierte aber dann einen massiven Kopfstoß von Keith Lee.
Bowens wurde kurz darauf von Lee auf die harte Eingangsrampe befördert. Ein Moonsault sollte gegen Caster folgen, doch Max rollte sich im letzten Moment zur Seite.
Swerve wollte jetzt mit der Boom Box zuschlagen, traf aber seinen eigenen Partner. The Acclaimed machten die Schere. Bowens brachte eine Aktion von den Seilen. Caster wollte mit dem Mic Drop folgen, stürzte aber ab. Kurz vermuteten die Zuschauer, Caster habe sich am Knie verletzt. Prompt war die Luft raus.
Doch Max kam zurück, ließ sich von Bowens einwechseln. Casters Offensive missglückte allerdings und auch bei den Champions lief es nicht richtig rund. Das Match wirkte etwas zerfahren.
Swerve überraschte mit einem 450 Splash von den Seilen nach draußen auf The Acclaimed, die sich dort gerade sammelten. Billy Gunn stellte sich Strickland gegenüber. Chaos entstand und Billy nutzte die nächstbeste Gelegenheit zum Fameasser gegen Swerve.
Keith Lee wurde auf die Rampe befördert und spielte danach keine Rolle mehr. Zwischen den Seilen gab es The Arrival von Bowens gegen Strickland, dann folgte Caster nun doch mit dem Mic Drop. 1…2..3.. und auch im zweiten Match des Abends gab es einen Titelwechsel!
The Acclaimed durften sich scissoren und erstmals überhaupt AEW-Tag-Team-Champions nennen.
*** FTR brachten sich im Backstage-Interview für ein baldiges Titel-Match gegen The Acclaimed ins Gespräch. Immerhin sei man bereits seit April auf dem ersten Platz der Rangliste. Der Gunn Club tauchte auf. Die Brüder machten sich über FTR lustig.
*** Tony Schiavone wollte mit Wheeler Yuta über den Main Event sprechen. Doch das Gespräch wurde rasch von MJF unterbrochen. Beim verbalen Schlagabtausch hatte Yuta hier gegenüber MJF nicht viel zu melden. Zu allem Überfluss stieß Friedman auch noch Reporter Tony Schiavone zu Boden. Als Wheeler helfen wollte, wurde er mithilfe von W. Morrissey brutal von MJF attackiert.
*** TBS-Champion Jade Cargill wird bei „Rampage“ auf Diamante treffen. Backstage kam es zu einer Begegnung. Diamante hatte hier Rapperin Trina im Schlepptau.
PAC SCHUMMELT!
(3) AEW All-Atlantic Champion PAC bes. Orange Cassidy nach dem Schlag mit einem Hammer
Orange Cassidy wollte PAC frühzeitig provozieren. Er warf seine Sonnenbrille auf den Champion und brachte seine seichten Kicks.
Diese Provokationen drohten Orange dann zum Verhängnis zu bringen, denn PAC teilte mit seiner bekannten harten Gangart aus.
Der Herausforderer kam aber noch einmal zurück: Orange brachte mehrere seiner gefährlichsten Aktionen - unter anderem einen massiven Flying DDT. Einige Fans glaubten bereits an einen Titelwechsel.
Cassidy konnte den Orange Punch allerdings nicht durchbringen, stattdessen zog ihn PAC zum Brutalizer auf den Ringboden. Doch gegen den Brutalizer setzte sich der Challenger erfolgreich zur Wehr und konnte kurz darauf nun doch den Orange Punch ins Ziel bringen. PAC rettete sich vor dem Titelverlust mit dem beherzten Griff an die Ringseile.
PAC rettete sich raus aus dem Ring und nahm beim Zeitnehmer den Hammer in die Hand, mit dem normalerweise nur die Ringglocke geschlagen wird. Bryce Remsburg bekam nicht mit, wie PAC jetzt mit dem Hammer gegen Cassidy zuschlug. Der Champion beförderte seinen Gegner wieder in den Ring und setzte den Pin, Orange war längst K.o.
Hinterher fragte sich Remsburg durchaus, was mit dem ausgeknockten Cassidy los war. Aber PAC behauptete, nichts Unanständiges getan zu haben.
Dafür, dass PAC bisher Cassidy als minderwertigen Gegner angesehen hatte, musste er dann aber doch zu extrem unfairen Mitteln greifen, um Arthur Ashe mit der All-Atlantic Championship verlassen zu können.
TONI BEHÄLT DEN TITEL
(4) AEW-Interims-Women’s-Champion Toni Storm bes. Dr. Britt Baker, Serena Deeb, Athena in einem 4-Way mit dem Einroller gegen die Zahnärztin
Alle vier Frauen versuchten möglichst viele Aktionen zu bieten, das Publikum war in diesem Match aber nur mäßig am Start.
Zwischen den Seilen sahen wir in der Schlussphase der Neckbreaker von Serena Deeb gegen Toni Storm zu einem Near-Fall. Darauf folgte der Serenity Lock gegen die Titelträgerin. Baker unterbrach die Aktion mit einem Superkick.
Athena konnte jetzt Baker und Deeb gleichzeitig aufladen und abservieren. Dabei knallte Athena jedoch auf Bakers Gesicht, die danach eine blutige Nase hatte. Hoffentlich nicht schon wieder ein Nasenbruch für Frau Doktor.
Athena blieb dran und brachte Storm in Probleme.
Dr. Britt kam trotz blutiger Nase noch einmal zurück. Sie versuchte einen Stomp gegen Storm. Toni entkam und zeite einen Aufroller zur Entscheidung.
SARAYA DEBÜTIERT
Jetzt kam Jamie Hayter in den Ring. Würde sie in dieser Woche gegen Dr. Britt turnen? Ganz und gar nicht: Beide beschworen die alte Freundschaft und gingen auf Storm los. Athena musste dann auch noch dran glauben.
Doch die Truppe hatte letztlich keinen Grund zur Freude:
Überraschend debütierte an dieser Stelle Saraya (die ehemalige Paige).
Das Personal um Dr. Britt wich zurück. Saraya freute sich gemeinsam mit Storm und Athena über ihre Wrestling-Rückkehr.
JON MOXLEY IST DREIFACHER AEW-CHAMPION
(5) Jon Moxley bes. Bryan Danielson im Turnierfinale um die vakante AEW World Championship durch technischen K.o. mit dem Bulldog Choke
Die Kollegen aus dem Blackpool Combat Club lieferten sich erwartungsgemäß eine gnadenlose Titelschlacht. Ganz zur Freude von MJF, der sich das Match aus seiner eigenen Luxussuite ansah. Den Spielchip von „All Out“, der Friedman ein zukünftiges Titel-Match garantiert, hatte er dabei. Damit alle wissen, dass MJF bald gegen den neuen Champion einlösen will.
Bitter wurde es, als die Titel-Kontrahenten nach einer Weile auf den Seilen kämpften und Moxley seine Fingernägel in den Rücken des Kollegen bohrte. Die unangenehmere Erfahrung machte aber dennoch Mox, der mit einem Suplex auf die harte Tour zurück in den Ring geholt wurde.
Am Ringboden konterte Mox und brachte Danielson kurzzeitig in den LeBell Lock. Bryan reagierte später mit seiner Cattle Mutilation, die ebenso wenig ein Ergebnis brachte.
Danielson teilte weiter aus, griff sich dann aber kurz an seinen linken Knöchel, der
in der Vorwoche beim Sturz aus dem Ring strapaziert worden war. Doch Danielson ließ sich nicht unterkriegen. Beim zweiten Anlauf schlug er mit dem Running Knee ein. Die Yes-Kicks folgten.
Moxley meldete sich mit einem Stomp zurück, der durchaus auffiel. Schließlich sehen wir diesen Move eher selten von ihm. Der anschließende Death Rider brachte die Beinahe-Entscheidung.
Mit Aufgabetechniken versuchten beide Männer ihr Glück. Bryan setzte den LeBell Lock an. Mit Moxleys Fuß im Ringseil musste die Aktion gelöst werden.
Der Kampf verlagerte sich auf die Stage, dort hagelte es einen zweiten Death Rider.
Mox ging - zurück im Ring - sofort in den Bulldog-Choke über. Danielson rollte seinen Gegner kurzzeitig ein. Aber Moxley hielt am Bulldog-Choke fest. Bryan ging die Luft aus – und Ringrichter Paul Turner beendete das Match.
Zum ersten dreifachen AEW-World-Champion der Geschichte wurde an dieser Stelle Jon Moxley.
VORSCHAU
Freitag, den 23. September beim „Rampage Grand Slam“ aus dem Arthur Ashe Stadium in Queens, New York:
- HOOK & Action Bronson vs. Matt Menard & Angelo Parker
- Match um die TBS-Championship: Jade Cargill (c) vs. Diamante
- Lights-Out-Match: Powerhouse Hobbs vs. Ricky Starks
- Rey Fenix vs. Jungle Boy
- No-DQ-Match: Darby Allin & Sting vs. House of Black (Brody King & Buddy Matthews)
- Sammy Guevara vs. Eddie Kingston
- „Golden Ticket“ Battle Royal für ein zukünftiges World-Title-Match. Der Gewinner darf Ort und Zeit bestimmen. Mit dabei sind unter anderem „Hangman“ Adam Page, Penta, Lance Archer, Jay Lethal und viele mehr
- Samoa Joe & Wardlow vs. Tony Nese & Josh Woods