Wrestling-Veteran Eric Young, der sich Ende des vergangenen Jahres auf einen neuen Vertrag mit WWE einigte, ist schon wieder raus - ohne auch nur einmal beim Sports-Entertainment-Marktführer aufgetreten zu sein.
Der Grund für seinen Abgang hat einen Namen: Vince McMahon.
Eric Young im Sommer 2020 als IMPACT Wrestling World Champion
Young wollte nicht unter dem WWE-Gründer arbeiten
Wie „Fightful Select“ berichtet, war der 43-jährige bereits im April aus seinem Ende 2022 geschlossenen Vertrag freigestellt worden. Und das auf eigenen Wunsch. Mit der Entlassung war eine 90-tägige Nicht-Antritts-Klausel verbunden.
Wie es heißt, bat Young um die Entlassung, als WWE-Gründer Vince McMahon aus seinem Kurzzeit-Ruhestand zurückkehrte und dann wieder aktiv Einfluss auf die Gestaltung der Raw- und SmackDown-TV-Shows nahm.
Eric habe „moralische, kreative und persönliche Gründe“ aufgeführt, weshalb er bei WWE weg wollte.
Für den Wrestling-Marktführer brachte dieses Gesuch keinen großen Verlust mit sich, hatte man Young doch noch gar nicht wieder eingesetzt.
Der Wrestling-Veteran äußerte sich in der Vergangenheit kritisch über McMahon
Dass Eric Young kein Fan einer WWE unter Vince McMahon war, erklärte er bereits 2020 im
Exklusiv-Interview mit Power-Wrestling. Darin kritisierte Young unter anderem, dass seine Gruppierung Sanity nach der Etablierung bei NXT keine Chance bei SmackDown erhielt - weil das Gimmick und die mit dem Stable verbundenen Personen McMahon nicht zugesagt haben sollen.
Young: „Wenn du für WWE arbeitest, arbeitest du für eine Person. Du arbeitest nicht für dich selbst, nicht für das Publikum, auch nicht für die Leute, mit denen du den Ring teilst und für die du deine Gesundheit aufs Spiel setzt. Du arbeitest für Vince McMahon. Am Ende des Tages mag er nicht ganz verstanden haben, was Sanity ausmachte oder nicht wusste, wer wir waren. Ihm haben Alexander und Killian Dain nicht so zugesagt. Es wurde sehr schnell sehr deutlich, dass wir dort keine Chance erhalten würden. Das war echt traurig.“
Young, der über TNA/IMPACT ab 2004 ins Wrestling eingestiegen war, kam 2016 erstmals zu WWE. Während es anfangs für den Kanadier mit der Gruppierung Sanity erfolgreich bei NXT lief, wurde das Stable bei SmackDown zum Rohrkrepierer. Eric fand sich wenige Monate nach dem Wechsel in den Hauptkader zumeist lediglich auf der Auswechselbank wieder und erhielt kaum noch nennenswerte Einsätze.
Die ursprüngliche Entlassung, im April 2020 zu Beginn der COVID-19-Pandemie, kam dem früheren NXT-Tag-Team-Champion deshalb nicht ungelegen. Denn es hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt bereits eine Menge Frust aufgestaut.
Eine neue Möglichkeit witterte Young dann mit dem vermeintlichen Abschied von McMahon. WWE holte den früheren IMPACT-World-Champion zurück. Ganz offensichtlich gab es bei WWE Mitarbeiter, die auf die Qualitäten des erfahrenen Wrestlers setzen wollten.
Doch als McMahon wieder ins Rampenlicht trat, schien die Angelegenheit für den Wrestler mit rund 25 Jahren Ring-Erfahrung vom Tisch. Er wollte weg - und durfte auch gehen.
Rückkehr bei IMPACT Wrestling
Am Samstag ist Young nun in seine alte Wrestling-Heimat zurückgekehrt. Beim Pay-Per-View „Slammiversary“ feierte Eric sein IMPACT-Comeback - und das, obwohl sein TV-Charakter im vergangenen Herbst eigentlich „umgebracht“ worden war.
Young erschien zum Comeback bei der PPV-Übertragung aus Kanada in seinem ursprünglichen „Team Canada“-Outfit. Er unterstützte an diesem Abend in einem Tag-Team-Match seinen früheren Manager Scott D’Amore, der heute die Promotion leitet.
EY und D'Amore holten einen Sieg über Bully Ray und Deaner. Jener Deaner war es, der seinen Lehrmeister Young im vergangenen Herbst „um die Ecke gebracht hatte“.
Doch zum Glück haben manche Wrestling-Stars mehr als ein Leben - und so ist Eric Young bei IMPACT nun von den Toten auferstanden.
Das Thema WWE dürfte für ihn dagegen nun endgültig gestorben sein.