Ein glücklicher Sieg! So lässt sich am ehesten Cody Rhodes’ Erfolg über Brock Lesnar im Main Event von WWE Backlash 2023 bezeichnen.
Rhodes ließ vor über 17.000 Zuschauern im Coliseo in San Juan (Puerto Ricos Hauptstadt) keine Zeit verstreichen. Er attackierte Lesnar bereits vor Beginn des Matches mit einem Sprung durch die Seile.
Später geriet Cody in Rückstand, Brock packte eine Serie an Suplexes gegen ihn aus.
Das Polster in einer Ringecke ging flöten. Lesnar krachte mit dem Gesicht voran gegen die Metallverstrebung und blutete. Bei WWE kam das Blut nicht so gut an, zumindest versuchte man fortan möglichst wenige Großaufnahmen von „The Beast“ zu bringen.
Rhodes bekam seine Momente, doch Lesnar blieb dominant. Als er schließlich einen Kimura-Armhebel anbringen konnte, trickste Cody ihn aus. Der „American Nightmare“ rollte sich - noch im Griff steckend - nach hinten, so dass Brocks Schultern für drei Sekunden die Matte berührten und die Entscheidung fiel.
Cody gewann das Match zwar, aber nicht so eindeutig wie man es sich nach seinem WrestleMania-Debakel für ihn erhofft hätte.
Noch merkwürdiger: Rhodes verschwand nach seinem Sieg ziemlich schnell im Backstage-Bereich - als wollte er vor dem Zorn seines Rivalen flüchten. So endete die Übertragung dann mit dem Verlierer, der sich das Blut aus dem Gesicht wischte…
Bad Bunny überzeugt bei WWE Backlash
Bad Bunny erhielt in seiner Heimat in Puerto Rico einen Heldenempfang - eins solche Atmosphäre hatte es in dieser Form selten bei einem WWE-Event gegeben.
Der meistgestreamte Musiker der Welt lieferte sich mit Damian Priest einen äußerst unterhaltsamen Street Fight, in dem beide Männer einige harte Treffer wegsteckten. So wurde Bunny unter anderem mit dem Broken Arrow von Priest im Publikumsbereich durch mehrere Tische befördert.
Als sich Priests Kollegen vom Judgment Day einmischten, erhielt Bunny nicht nur Unterstützung von Rey Mysterio und der LWO.
Auch zwei karibische Kult-Wrestler aus der WWE-Vergangenheit tauchten auf: Carlito (der seinen Apfel in Dominiks Gesicht spuckte) und Savio Vega halfen mit, das Judgment Day in die Flucht zu schlagen.
Bunny legte anschließend unter anderem mit einem Sliced Bread nach, hämmerte mit einem Stuhl auf Priest ein und holte im Match des Abends den Sieg mit einem Canadian Destroyer.
Solo Sikoa hält die Bloodline auf Kurs
Die Bloodline-Beziehung zwischen Roman Reigns und den Uso-Zwillingen bröckelt, doch für den Moment gelang der Gruppierung bei WWE Backlash zumindest wieder ein Sieg.
Allerdings war es Solo Sikoa, der das Match für die Bloodline gegen Sami Zayn, Kevin Owens und Matt Riddle auf Kurs hielt.
Dabei kam es zwischenzeitlich zu einem Missverständnis zwischen Jimmy und Jey Uso, als Jimmy seinen eigenen Bruder mit einem Superkick traf. Später folgten lautstarke Anschuldigungen von Jey Uso an Sikoa, der sich mit einem Wechsel über ihn hinweggesetzt hatte.
Den Bloodline-Streit wollte Matt Riddle in der Schlussphase für sich nutzen. Aber Solo Sikoa gelang ein cleverer Wechsel mit Jey Uso, den Riddle nicht mitbekam.
Jey kassierte Riddles Bro Derek. Doch Sikoa kam als offizieller Mann in den Ring, packte den Samoan Spike gegen Riddle aus und machte den Sieg klar.
Hinterher feierten Jimmy und Jey den Erfolg, Sikoa stand regungslos daneben.
Volle Unterstützung für Iyo Sky
Im Eröffnungsmatch der WWE-Premium-Live-Event-Übertragung unterstützten die Zuschauer in San Juan überraschend Iyo Sky gegen Raw Women’s Champion Bianca Belair.
Beide Frauen lieferten ein starkes Match ab, Skys bisher beste Performance seit ihrem Wechsel von NXT zu Raw.
Als Sky in den Augen von Bayley in Probleme geriet, kam diese an den Ring gelaufen. Dakota Kai rannte hinter Bayley her und schüttelte den Kopf - ganz offensichtlich wollte sie Iyo die Dinge lieber allein regeln lassen.
Bayley versuchte auf den Ausgang des Matches Einfluss zu nehmen - doch der Plan ging nach hinten los. Als Bayley den Zopf Biancas festhielt, monierte das der Ringrichter. Diese Aktion verzögerte Iyos Versuch zum Moonsault, der daraufhin ins Leere ging.
Bianca Belair legte mit dem entscheidenden KOD nach und wurde mit dem Sieg zur längsten amtierenden Frauen-Titelträgerin in der modernen WWE-Ära.
Rollins erlegt den Riesen
Seth Rollins holte das bisher beste Match aus dem Riesen Omos heraus.
Der nigerianische Gigant attackierte Rollins bereits mit einem Big Boot, als die Fans noch Seths Auftrittsmusiken sangen.
Erst fand Rollins keine Antworten auf die Aktionen des Wrestling-Hünen. Doch nach zwei Stomps, die nicht zum Sieg reichten, kletterte Rollins auf die Ringseile und brachte von dort einen weiteren Super-Stomp in Omos’ Nacken, der ihm den hart erkämpften Erfolg einbrachte.
Austin Theory bleibt US-Champion
Austin Theory behielt in Puerto Rico seine United-States-Championship. Er gewann ein Triple-Threat-Match gegen Bronson Reed und Bobby Lashley.
Als in der Schlussphase Reed mit einem Moonsault verfehlte, war der „All-Mighty“ sogleich zur Stelle und holte Bronson mit einem Spear von den Beinen.
Aus der Situation profitiert aber der Champion: Theory packte sich Lashley, warf ihn aus dem Ring und staubte mit dem Pin gegen Bronson den Sieg ab.
Fans in Puerto Rico feiern Zelina Vega
Das Publikum in San Juan machte WWE Backlash mit einer durchweg lautstarken Atmosphäre zu einem emotionalen Abend.
Besonders fiel das beim Einzug von Zelina Vega auf: Vega hat ihre familiären Wurzeln in Puerto Rico. Ihre Mutter, ihr Stiefvater und weitere Verwandte schauten sich das Match aus der ersten Zuschauerreihe an. Die Titel-Herausforderin widmete das Match ihrem verstorbenen Vater, der 2001 beim Angriff auf das World Trade Center ums Leben gekommen war.
Der persönliche Hintergrund ihrer Gegnerin ließ SmackDown Women’s Champion Rhea Ripley kalt. Sie dominierte das rund siebenminütige Match die meiste Zeit. Zwar fand Vega nach einem 619 und dem Meteora ins Match, wurde kurze Zeit später aber nach einem massiven Kick und einem erbarmungslosen Riptide gepinnt.
Für Puerto Rico blieb Vega dennoch eine Siegerin: Die Menschen klatschen und sangen für Zelina bei einer tränenreichen Verabschiedung.
Nach WWE Backlash 2023 geht es am Montag bei Raw mit dem Start des Turniers um die neue World-Heavyweight-Championship weiter. Das Finale findet beim nächsten Premium-Live-Event statt - am Pfingstsamstag, den 27. Mai bei
Night of Champions in Saudi-Arabien.
JETZT ANHÖREN: Unser REVIEW zu WWE Backlash im Podcast!
Hier den Podcast direkt streamen:
[spreaker type=player resource="episode_id=53777357" width="100%" height="350px" theme="light" playlist="show" playlist-continuous="false" chapters-image="true" episode-image-position="right" hide-logo="true" hide-likes="true" hide-comments="true" hide-sharing="false" hide-download="false"]
Hier den Podcast abonnieren: