TMZ berichtet, dass Laurinatis am Mittwochabend unter natürlichen Umständen im Tan-Tar-A-Resort in Osage Beach, Missouri, gestorben ist. Als Ersthelfer eintrafen, konnte nur noch der Tod festgestellt werden.
KULT IN DER NWA UND SPÄTER BEI WWE
Joe Laurinaitis, der Bruder von John Laurianitis, ist auch nach dem Tod seines Partners mit dem Wrestling verbunden geblieben, trat sogar Mitte der 2000er-Jahre wieder für WWE an. Er formte mit Heidenreich eine weniger erfolgreiche Neuauflage der Legion of Doom.
Doch die großen Jahre für Hawk und Animal starteten bereits in den Achtzigern in den Ringen der National Wrestling Alliance. Das zerstörerische Tag Team im "Mad Max"-Look zerlegte gegnerische Tag Teams reihenweise. Mit ihrem Manager Paul Ellering an der Seite wuchs bald kein Gras mehr, wo Hawk und Animal ihre Schneise der Verwüstung schlugen.
"Hawk und ich waren „Attitude-Ära“, bevor dieser Begriff überhaupt entstand. Wir haben dabei geholfen, das Wrestling zu dem zu verändern, was es heute ist", erklärte Hawk 2016 in einem Interview mit
Power-Wrestling.
Christian Bruns im Gespräch mit Road Warrior Animal (2016)
Das gewaltige Erscheinungsbild der Akteure vermisste Laurinatis in der jüngeren Vergangenheit und raubte dem Wrestling seiner Meinung nach das Besondere. Rückblickend gab er zu, dass Steroide in seiner aktiven Zeit ein wichtiges Mittel zum Zweck waren:
"Im Wrestling waren die Typen einfach immer schön größer als die Menschen im normalen Leben. Gewaltige Erscheinungen. Doch dieser Aspekt ist dem Wrestling genommen worden. Und viele meinen, dass das zurückkehren muss. Dabei soll es nicht darum gehen, dass Leute krank werden oder sich Operationen wegen Steroiden unterziehen müssen. Man muss schon klug damit umgehen.
Zu den Zeiten, als Hawk und ich Steroide genommen haben, war das noch legal. Ich habe sie auch unter ärztlicher Aufsicht eingenommen. Ich habe Bluttests gemacht und alles was dazugehörte, um auf der sicheren Seite zu sein. Zu der Zeit standen wir ja auch 350 Tage im Jahr im Ring, wir haben körperlich ganz schön was investieren müssen."
LEGENDÄRER LOOK MIT SHOULDERPADS
Doch die Road Warriors machten nicht nur körperlich einiges her, zum auffälligen Erscheinungsbild gehörten auch die Shoulderpads mit ihren Spikes. Die ursprüngliche Version bastelte sich Animal damals zuhause in seiner Garage zustande. Die Geschichte, die wie markanten Outfits entstanden, erzählte er uns einst in Power-Wrestling:
"Hawk und ich starteten Ende der Achtziger eine Firma namens Zubaz – langjährige Fans erinnern sich vielleicht an die Fitness-Kleidung. Wir brachten sie mit in die Umkleide und gaben allen Jungs dort Zubaz. Ein Freund von mir spielte Football für die Miami Dolphins. So kam der Kontakt, dass wir Dan Marino unter Vertrag nahmen, der damals für die Mannschaft spielte. Er machte Fotos mit uns und trug dabei die Zubaz-Hosen.
Darüber kam der Kontakt mit dem Ausstatter für die Shoulderpads zustande. Ich hatte da eine Idee und fragte, ob ich welche zugeschickt bekommen könnte. Meine Idee trug ich an einen Kumpel heran, der in der Industrie arbeitete und meinen Vorschlag umsetzen konnte: Er konnte die Spikes herstellen, die ich dafür brauchte. Dann saß ich bald in meiner Garage und montierte die Spikes mit meiner Bohrmaschine auf den Shoulderpads. Und der Rest ist quasi Geschichte!"
HERAUSRAGENDE TAG-TEAM-ERFOLGE
Die 2001 in die WWE Hall of Fame aufgenommenen Road Warriors sind als eines der bedeutendsten Tag Teams aller Zeiten in die Geschichte eingegangen. Tag-Team-Gold gewannen sie nicht nur bei der NWA, sondern später auch zwei Mal bei der WWF. Animal hielt die Tag Team Championship auch noch mal in einer obskuren LOD-Neuauflage mit Heidenreich.
Legendäre Auftritte legten die Legion of Doom viele hin. Kinder der Neunziger erinnern sich vor allem gerne an die Szene, als sie im August 1992 auf Motorrädern zum SummerSlam ins Wembley-Stadion bretterten. Auch für Animal eine Szene, die er bis zu seinem Tod nie vergessen hat:
"Die lauteste Reaktion, die wir jemals bekommen haben, war ziemlich sicher an diesem Abend. Es war so verdammt laut, dass wir nicht einmal die Harleys hören konnten, auf denen wir in die Halle fuhren. Währen sie nicht gerollt, ich hätte nicht geglaubt, dass die Motoren laufen. Das ganze Stadion wackelte. Dazu diese Atmosphäre mit den lauten Signalhörnern und dazu den „L.O.D.“-Schlachtrufen – das war einfach der Wahnsinn, ganz unglaublich."
Ruhe in Frieden, Joseph Laurinatis alias Road Warrior Animal. (1960-2020)